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Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV

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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />

8. Modul „Netzwerkarbeit”<br />

Weitere Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Durchführung sind:<br />

î Konkreter Bezug zur Lösung eines lokalen<br />

bzw. regionalen (städtebaulichen) Problems<br />

î Identifikation mit dem Planungsthema<br />

î Bildung neuer strategischer Allianzen<br />

î Investoren- und Partnersuche<br />

î Politische Überzeugungsarbeit<br />

e) Weitere Informationen<br />

Die Stadt Essen hat Stadtentwicklung mit Hilfe<br />

von Perspektivenwerkstätten durchgeführt. So<br />

wurden die Neugestaltung des Berliner Platzes<br />

und des Burgplatzes auf breiter Basis diskutiert<br />

und gestaltet. Es gibt dazu umfangreiche Berichte<br />

und Diskussionen aus den unterschiedlichsten<br />

Perspektiven im Internet (siehe<br />

http://www.perspektivenwerkstatt.essen.de,<br />

http://www.communio-essen.de/burgplatz/).<br />

6 Planungszelle / Bürgergutachten<br />

a) Kurzbeschreibung und Zielsetzung<br />

Eine Planungszelle besteht aus 25 zufällig ausgewählten<br />

BürgerInnen, die sich vier ganze<br />

Tage der Lösung eines vorgegebenen Problems<br />

widmen. Um diesen das nötige Fachwissen<br />

zu vermitteln, hören sie Referate<br />

kompetenter Expertinnen und Experten, die so<br />

ausgewählt werden, dass zu allen Sachgebieten<br />

kontrovers informiert wird.<br />

Jede Planungszelle wird in ihrem organisatorischen<br />

Ablauf im Vorfeld präzise strukturiert.<br />

Zentral ist die Kleingruppe. In ihr erarbeiten jeweils<br />

fünf Teilnehmende Lösungsvorschläge,<br />

die dann im Plenum vorgestellt werden. Die<br />

Kleingruppen tagen in wechselnder Zusammensetzung,<br />

um die Dominanz von Meinungsführerschaften<br />

zu verhindern. Koordiniert wird<br />

die Planungszelle vor Ort von zwei neutralen<br />

Personen, die den Prozess begleiten.<br />

Es gibt keine vorgegebenen Lösungsmuster.<br />

Die Planungszelle erfordert Offenheit für völlig<br />

neue Ideen zur Lösung von Problemen und<br />

zeichnet sich aus durch:<br />

î Heterogenität und Repräsentativität der<br />

Zusammensetzung<br />

î Ernstnehmen der Bürgerinnen und Bürger<br />

î Kompetenz für Probleme wird an Beteilig-<br />

te delegiert<br />

î Transparenz des gesamten Verfahrens<br />

durch umfassende Dokumentation<br />

Ziel des Verfahrens ist die Verbesserung von<br />

Planungsverfahren durch die Einbeziehung der<br />

direkt Betroffenen, nämlich der Bürgerinnen<br />

und Bürger. Zentrale Qualitäten des Verfahrens<br />

sind:<br />

î Berücksichtigung der verschiedensten<br />

Perspektiven bei der Entscheidungsfindung<br />

î Überwindung der reinen „Expertenperspektive“<br />

î Durch das Zufallsprinzip bei der Auswahl<br />

der Teilnehmer/innen auch Aktivierung und<br />

Beteiligung ansonsten „zurückhaltender"<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

î Orientierung auf das Gemeinwohl und in<br />

der Gesellschaft konsensfähige Ergebnisse<br />

î Erhöhung der Legitimation der auf Grund<br />

der Vorschläge der Planungszelle getroffenen<br />

Entscheidungen<br />

b) Ablauf<br />

Die 25 Teilnehmenden einer Planungszelle<br />

werden durch Zufallsverfahren aus den Melderegistern<br />

der betroffenen Gemeinden ausgewählt.<br />

Teilnahmeberechtigt ist jede Einwohnerin<br />

und jeder Einwohner ab 16 Jahre. Durch dieses<br />

Auswahlverfahren wird sichergestellt, dass<br />

ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung<br />

in der Planungszelle vertreten ist. Jede<br />

und jeder Teilnehmende bekommt eine Aufwandsentschädigung<br />

und, soweit nötig, eine<br />

Erstattung des Verdienstausfalls. Je nach Komplexität<br />

des zu behandelnden Themas empfiehlt<br />

sich paralleles Arbeiten mehrerer<br />

Planungszellen (z.B. 6-8), um die Ergebnisqualität<br />

zu erhöhen.<br />

Die Arbeit einer einzelnen Planungszelle dauert<br />

vier Tage zu je acht Stunden. Das Design fordert<br />

den Teilnehmenden eine sehr konzentrierte<br />

Arbeitsweise ab. Die Methode Planungszelle<br />

ist ein Beteiligungsverfahren, das davon<br />

ausgeht, dass jede Bürgerin und jeder Bürger<br />

an der Lösung eines Problems mitarbeiten<br />

kann, wenn ihnen nur genügend Informationen<br />

zu Verfügung gestellt werden. Die Erfahrung<br />

III. Methoden 187

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