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Brauchtumslieder - Sauerlandmundart

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2. DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET<br />

21<br />

2.1 Das kurkölnische Sauerland<br />

2.1.1 Historisch-, geographisch, kulturelle Beschreibung<br />

Der Streit um den Namen „Sauerland“ hat eine lange Geschichte und ist bis heute<br />

noch nicht entschieden. Eine Erklärung leitet den Namen von der „sauren“ d.h. harten<br />

Arbeit ab, welche die Bauern im Sauerland erledigen mussten. Eine andere führt den<br />

Namen auf die „Sugamber“ zurück, die vor den Sachsen das Sauerland besiedelt<br />

hatten. Die wohl zutreffende Herleitung geht von der Bezeichnung „Süderland“ als<br />

südlichsten Teil des Sachsenlandes aus.<br />

Wichtige, das Sauerland betreffende, geschichtliche Stationen waren u.a. die<br />

Christianisierung Karls des Großen, die Einsetzung des Erzbischofs von Köln als<br />

Herzog von Westfalen (1180) und somit die Entstehung der heute noch üblichen<br />

Unterteilung des Sauerlandes in kurkölnisches und märkisches Sauerland. Im<br />

Gegensatz zum märkischen konnte sich die Reformation im kurkölnischen Sauerland<br />

trotz starker nachreformatorischer Religionskriege (Truchseßsche Wirren) nicht<br />

durchsetzen. Weiterhin wurde die Entwicklung des Landes beeinflusst vom<br />

Dreißigjährigen Krieg, der das Land verwüstete, und den nachrevolutionären<br />

französischen Feldzügen insbesondere durch das südliche Sauerland. Die Säkularisation<br />

1803 machte der geistlichen kurkölnischen Herrschaft ein Ende. Das<br />

Herzogtum Westfalen wurde ein Teil der Landgrafschaft, später Großherzogtum<br />

Hessen-Darmstadt. 1816 wurde es in den preußischen Staat einverleibt und als<br />

Regierungsbezirk Arnsberg der Provinz Westfalen zugeordnet. Im Wesentlichen<br />

unverändert wurde der Regierungsbezirk Arnsberg nach dem zweiten Weltkrieg Teil<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen. Die kommunale Neugliederung 1975 bildete aus<br />

den Altkreisen Arnsberg, Meschede und Brilon den Hochsauerlandkreis, der einen<br />

großen Teil des ehemaligen Herzogtums Westfalen umfasst. 51<br />

Heute ist der Begriff Sauerland weniger geschichtlich denn geographisch-geologisch<br />

geprägt, was auch in dem Synonym „Land der tausend Berge“ zum Ausdruck kommt.<br />

Das Sauerland, welches geologisch zum rechtsrheinischen Schiefergebirge zählt, wird<br />

im Norden durch den Hang des Haarstranges, im Osten durch das Rothaargebirge und<br />

seine Ausläufer, im Süden durch die Wasserscheide zwischen Lenne und Sieg und im<br />

Westen durch die der Wupper und Ennepe begrenzt. Hier herrschen, entsprechend der<br />

Landschaft und der dörflichen Struktur, die Erwerbszweige der Landwirtschaft und<br />

klein- und mittelständische Industrie vor. Wichtig ist weiterhin die Funktion des<br />

Sauerlandes als Naherholungsgebiet für das benachbarte Ruhrgebiet.<br />

51 Zur Geschichte des Sauerlandes u.a.: Grimme, F.W.: Das Sauerland und seine Bewohner, Iserlohn, 1928. Wagener, F.:<br />

Geschichte des Sauerlandes, Meschede, 1938.

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