Brauchtumslieder - Sauerlandmundart
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In Hagen sammeln außer den Kindern auch noch die etwa 20-jährigen Männer des<br />
Dorfes. Schnell beschreibt das folgendermaßen: „Hier bei uns im stillen Dorf besteht<br />
noch die alte Sitte des Würstesammelns. Für das Ansingen des neuen Jahres holen<br />
sich jetzt die jungen Burschen ihre Belohnung, indem sie von Haus zu Haus ziehen,<br />
mit einer 'Schürregaffel' (einem abgehauenen und getrockneten Nußbaum, dessen<br />
Zweige oben wie eine Gabel auseinander gehen) an welche man die Würste hängt<br />
und einem Korb mit Spreu, in welchem man die gesammelten Eier bettet. Abends<br />
werden die Würste in einer Wirtschaft gekocht und mit Sauerkraut und Kartoffel-<br />
pürree gemeinschaftlich gegessen. Die Eier werden verkauft und dafür Schnaps<br />
eingekauft, von dem man in jedem Hause einige Gläschen ausschenkt. Dem<br />
Sammeltrupp voran schreitet ein Spielmann mit einer Ziehharmonika. Unentwegt<br />
spielt er dabei in jedem Haus das alte Lied: (siehe oben)<br />
(Melodietyp VIf) (Texttyp VIIId)<br />
(M. und T.: Schnell, WVA 8250; T: Schnell, AwVk, 2798)