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Brauchtumslieder - Sauerlandmundart

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(M. und T.: Schmalor, Mk. Bsp. 12)<br />

45<br />

Diesen Text interpretiert Mauren folgendermaßen: „Im Frühjahr, wenn der Saft in die<br />

Bäume gestiegen, sind alle Weidenzweige voller weißgrauer Kätzchen. ... Und dann<br />

kam 'dai lange Hesse', ein Junge, und schnitt den Zweig mit den Kätzchen ab und<br />

machte sich eine Flöte, indem er den Bast abzog. Das ist der Inhalt in Prosa“. 92 Der<br />

Begriff 'lange Hesse' wird im Sauerland jedoch meist mit einem umherziehenden<br />

Mörder mit gleichem Namen, oft jedoch auch mit den benachbarten Hessen oder<br />

auch mit Hexen in Verbindung gebracht. Die Texte dieses Typs variieren im<br />

Gegensatz zum Texttyp V sehr stark, wobei das 'Kättken' und der 'lange Hesse' fast<br />

immer auftauchen. Eine solche Variante überliefert Schnell (AwVk 7885) für den Ort<br />

Hagen und die Festschrift Allendorf für den Nachbarort.<br />

Melodietyp VIb Texttyp VIb<br />

Siepe, Sape, Sunne,<br />

mäine Mömme ies ne Nunne.<br />

Mäin Vaar dai is ne Papen,<br />

kann dai Paipkes maken!<br />

Kättken laip em Täoern rop,<br />

usw. siehe: Texttyp VIa.<br />

Bei meinen Befragungen mochten sich wohl die älteren Leute auch noch an dienen<br />

Bastlösereim erinnern, kannten den Text aber nur noch ansatzweise.<br />

92 Mauren,W. (w. Anm. 85) S.103.

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