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Brauchtumslieder - Sauerlandmundart

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Spendendose, auf der die Aufschrift prangte: 'Für ein armes Heidenkind.' Als<br />

Begleiterin war ein Mädchen dabei, das den Weihrauch trug. Bei dem neuen Pfarrer,<br />

der vor zwei Jahren nach hier kam, mussten die sechs ältesten Knaben der Volksschule<br />

dieses Amt übernehmen. Sie werden jetzt Sternsinger genannt, wogegen man<br />

früher einfach 'die hillgen Drei' sagte. Für ihr Amt werden diese Knaben jetzt sinnvoll<br />

geschminkt. ... Sie trugen lange, weiße Nachthemden mit silbernen Spangen am<br />

silbernen Gürtel. Das Oberkleid bestand aus einem roten Samtumhang, der mit<br />

goldenen Spangen zusammengehalten wurde und früher als Tischdecke gedient hatte.<br />

Auf dem Kopfe trugen sie ebenfalls silberne Kronen, aber bedeutend kleiner wie die<br />

früheren.“<br />

In Stockum führen schon immer Jungen den Brauch aus. Heute sind auch sie<br />

verkleidet und geschminkt, nach 1945 sangen sie jedoch zunächst in Ministrantengewändern.<br />

Hier war und ist wiederum eine gänzlich andere Melodie üblich, die<br />

jedoch auch im benachbarten Sundern nachgewiesen ist 84 . In der ersten Hälfte des 20.<br />

Jahrhunderts wurde auch eine Variante des Texttyps III gesungen, die später durch<br />

den plattdeutschen Texttyp IV abgelöst wurde, der hier jedoch schon 1889 üblich war<br />

(Niclas, AwVk 1206,8,8).<br />

Melodietyp V Texttyp IIId<br />

Wir sind die drei Weisen aus Morgenland,<br />

von einem Stern von Gott gesandt.<br />

Der Stern war groß und wunderbar,<br />

er leuchtet wie die Sonne so klar.<br />

Wir traten vor Herodes' Tür,<br />

da war ein großer Riegel dafür.<br />

Herodes sprach: „Kommt rein zu mir,<br />

ich will euch geben Wein und Bier.<br />

Ich will euch geben Heu und Stroh,<br />

ich will euch geben die Zehrung froh.“<br />

84 Chronik der Freiheit Sundern,1954, S. 93.

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