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Brauchtumslieder - Sauerlandmundart

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Ich bin der kleine König,<br />

gebt mir nicht zu wenig, ‘<br />

gebt uns nicht zuviel,<br />

sonst komm ich mit dem Besenstiel!<br />

56<br />

( M.und T.: Sendung des WDR vom 2.2.78, Mk, Bsp.21)<br />

3.6.2 Fastnachtsbegräbnis<br />

Nachdem am Dienstagabend die Fastnacht mit einer letzten Feier zu Ende gegangen<br />

ist, wird entweder noch am gleichen Abend oder am Aschermittwoch die 'Fastnacht<br />

begraben‘.<br />

Schnell beschreibt dies folgendermaßen: „Am Aschermittwoch Morgen, nachdem sie<br />

sich in der Kirche das Aschenkreuz geholt haben, sammeln sich die Burschen wieder.<br />

Um den Hals hängen sie an einen Bindfaden einen Salzhering. Auf einem Karren<br />

fahren sie eine Strohpuppe zum Dorf hinaus um die Fastnacht zu beerdigen. Diese<br />

Strohpuppe wird dann entweder angezündet oder ertränkt, also beerdigt. Diese<br />

Beerdigung der Fastnacht ist aber bereits seit etwa 100 Jahren aus der Mode<br />

gekommen. Früher sang man dazu ein altes Lied, folgenden Inhalts:<br />

(Texttyp IXa)<br />

Miserere, stoppet ne in de Eere,<br />

do legget näo mehre.<br />

Vej dehn sejn Fell versiupen,<br />

Niu lott us int Külter(Bett) kriupen,<br />

te Äostern wejer op äis stohn<br />

un nohm Poskefuier gohn!<br />

Einer machte bei dieser Zeremonie den Pfarrer, ein anderer den Küster. Letzterer<br />

tauchte dann einen alten Reiserbesen ins Wasser, worauf der Pfarrer die andern damit<br />

besprengte. Auf einem stattgefundenen Sendgericht soll dann dies Fastnachtsbeerdigen<br />

verboten worden sein, weil dadurch die christliche Religion ins Lächerliche<br />

gezogen und verhöhnt würde. Seitdem ist diese alte Sitte am Aschermittwoch in<br />

Vergessenheit geraten.“ (Schnell, AwVk, 2W98, S.11f)<br />

Während meiner Befragungen schien es zunächst, als wenn niemand den Brauch

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