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Brauchtumslieder - Sauerlandmundart

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disch noch heute ausgeführt. Ebenso ist der Bezug zum Kerzenwachssammeln noch<br />

eindeutig, da vom Erlös des Würstesammelns eine Kerze gekauft und bei der Statue<br />

des hl. Antonius, des Allendorfer Kirchenpatrons, in der Kirche aufgestellt wird.<br />

Dementsprechend lautet der Reim:<br />

Texttyp XIIb<br />

Väi sind Johannesknechte,<br />

dat sägget vai uech forwahr.<br />

Väi beärt tau ainem Lechte<br />

dat sall in de Kärke stohn.<br />

Tau höchsten Ehre Goades,<br />

te :Sankte Anton häi,<br />

niu lot ues nit säu lange stohn,<br />

vai mait näu en Huisken födder gohn.<br />

(T.: Weber, Mk, Bsp. 28; ähnlich in: Festschrift S.27)<br />

Ist in der Festschrift noch ausdrücklich von 'singen' die Rede, so ist heute keine<br />

Melodie mehr bekannt. Der Reim wird mit mehr oder weniger starken Tonhöhenschwankungen<br />

gesprochen. In Allendorf wurde eine Hälfte der gesammelten Würste<br />

auf Silvester verzehrt, nachdem die andere Hälfte an die Dienst tuenden Soldaten des<br />

Dorfes verschickt worden war.<br />

In Hagen ist dieser Brauch unbekannt.<br />

3.10 Zusammenfassung<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung möchte ich hier noch einmal in fünf Punkten zusammenfassen:<br />

1. Die Brauche des Jahreskreises der drei Untersuchungsorte, welche hauptsächlich in<br />

der ersten Hälfte des Jahres terminiert sind, werden begleitet von Liedern, die sowohl<br />

textlich als auch melodisch eine sehr große Bandbreite aufweisen, was u.a„ auf<br />

unterschiedlichste Ursprünge dieser Bräuche und Lieder hinweist.

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