Brauchtumslieder - Sauerlandmundart
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und fanden Maria mit dem Christkindlein.<br />
wir fielen nieder und beteten es an<br />
und opferten ihm Gold, Weihrauch,<br />
Gold, Weihrauch, Gold, Mhyrrn und Wein<br />
das Kind soll unser König sein.<br />
Wir bitten um eine milde Gabe<br />
für ein armes Heidenkind.<br />
Nach Erhalt der Gaben:<br />
Weil ihr uns diese Gab' gegeben,<br />
so wünschen wir euch ein langes Leben„<br />
Wir schreiben euch auf einen Lilienzweig<br />
und wünschen euch allen das Himmelreich•<br />
Wir schreiben euch auf ein Lilienblatt<br />
und wünschen euch allen eine gute Nacht!<br />
(M. und T.: Dreikönigssänger 1981 Hagen, Mk, Bsp. 5)<br />
Dieses Lied wurde nach langer Zeit erstmals 1981 wieder gesungen, da die Kinder<br />
den plattdeutschen Dialekt nicht mehr richtig aussprechen konnten, und zum Teil<br />
auch nicht mehr verstanden. Dies zeigt sich besonders in der vorletzten Zeile dieses<br />
Liedes, in der von 'Stuiwer, dai batt' die Rede ist (Stüber=alte Münze, dai batt= die<br />
hilft), die Kinder jedoch oft 'Steuerrabatt' oder 'Stuiwertabak' sangen, weil sie den<br />
Sinn nicht mehr verstanden. Das plattdeutsche Lied wurde auf die gleiche Melodie<br />
gesungen. Textlich variieren die Fassungen dieses Liedes im ganzen Sauerland<br />
besonders durch Auslassen einiger Zeilen, Hinzufügen neuer Zeilen und durch die für<br />
den jeweiligen Ort typischen Dialektabweichungen.<br />
Melodietyp IV Texttyp IVb<br />
Väi hieligen drai Küenige met uesem Stern,<br />
‘väi got op de Stöcker un saiket den Herrn,<br />
Et schnigget un schnacket, et dait ues nix,<br />
vüi hollet ues alle drai tapfer un fix.<br />
Äi raiken Luie, wat käik äi säu späi,<br />
doch ehrlich säi väi alle drai„<br />
Niu we väi uesen Namen säggen,