Dissertationen - DGK
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12 2. Radar mit synthetischer Apertur<br />
x<br />
Flugrichtung<br />
L a<br />
h<br />
<br />
Azimut<br />
Nadir<br />
<br />
Entfernung<br />
Footprint<br />
Abbildung2.1. SAR-Aufnahmegeometrie<br />
strahlt sondern durch eine spezielle Abstrahlcharakteristik auf einen begrenzten Bereich gebündelt. Der<br />
bestrahlte Bereich am Boden wird Footprint genannt. Die Bündelung bewirkt eine Verstärkung der<br />
Energie, die als Antennengewinn bezeichnet wird. Am Boden wird das Signal reflektiert und ein Teil<br />
der Strahlung wird von der Antenne wieder aufgenommen. Bei den meisten Systemen sind Sende- und<br />
Empfangseinheit identisch, wobei die Antenne ständig zwischen Sende- und Empfangsmodus umschaltet.<br />
Die von der Geländeoberfläche zurückgestreuten Echos (Amplituden und Phasen der gestreuten<br />
Wellen) werden in einen I-Wert (In-phase Component) und einen Q-Wert (Quadrature Component)<br />
zerlegt und entsprechend der Position und Laufzeit in der zugehörigen Zeile und Spalte der Rohdatenmatrix<br />
als komplexe Zahl I + iQ gespeichert. Aus den aufgenommenen, komplexen Signalen wird eine<br />
zweidimensionale Abbildung der Oberfläche generiert. Die orthogonalen Bildkoordinatenachsen sind<br />
die in Flugrichtung verlaufende Azimut-Achse und die senkrecht zur Flugrichtung in Blickrichtung<br />
verlaufende Entfernungs-Achse.<br />
Bei RAR-Systemen wird jeder Bodenpunkt nur einmal beleuchtet. Die Aussendung der Impulse ist<br />
so geschaltet, dass durch die Flugbewegung jeder Impuls eine neue Geländezeile quer zur Flugrichtung<br />
aufnimmt. Das Bild der Szene entsteht im Wesentlichen durch eine Aneinanderreihung der aufgenommenen<br />
Bildzeilen. Beim SAR hingegen werden die Radarsignale mit einer wesentlich höheren<br />
Impulswiederholfrequenz (PRF: Pulse Repitition Frequency) ausgestrahlt als beim RAR. Dies führt zu<br />
einer deutlichen Steigerung der Auflösung in Flugrichtung. Die Redundanz erfordert aber auch spezielle<br />
Techniken bei dem Prozess der Bildgenerierung (Bamler und Schättler, 1993; Moreira, 2001).<br />
Im Folgenden werden das Konzept und die räumliche Auflösung von RAR und SAR näher erläutert.<br />
2.1.2 Auflösung in Entfernung<br />
Das Auflösen zweier Objektpunkte in Entfernungsrichtung ist beim Radar mit realer Apertur<br />
dann möglich, wenn beide Signale u1 und u2 räumlich voneinander trennbar sind. Dazu müssen sich<br />
ihre Laufzeiten (t1 und t2) mindestens um die Länge der Impulsdauer τ voneinander unterscheiden:<br />
|t2 − t1| ≥ τ. Im Grenzfall ergibt sich für die Auflösung in Schrägentfernung δRAR sr (Slant Range) nach<br />
Abbildung 2.2(a)<br />
δ RAR<br />
sr = cτ<br />
, (2.1)<br />
2<br />
mit c für die Lichtgeschwindigkeit. Der Faktor zwei folgt aus dem zweifachen Zurücklegen der Strecke<br />
im Hin- und Rückweg. Projiziert man die Entfernungsauflösung mit dem Einfallswinkel θ auf den<br />
y