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Dissertationen - DGK

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Entfernung<br />

(a) SAR-Signatur von Bäumen<br />

2<br />

5.2. Abbildungseigenschaften von SAR-spezifischen Problembereichen 87<br />

5<br />

3<br />

4<br />

1<br />

4<br />

(b) Darstellung der wesentlichen<br />

Rückstreumechanismen<br />

Abbildung5.8. Abbildung von Bäumen<br />

a<br />

o<br />

A C B<br />

(c) Schematische Darstellung einer<br />

SAR-Signatur<br />

Sobald das Radarsignal die Baumkrone erreicht, kommt es zu Volumenreflexion in der Baumkrone<br />

(Rückstreuung 1), die eine diffuse Rückstreuung hervorruft und überwiegend in Region A abgebildet<br />

wird. Die Biomasse der Baumkrone verhindert weitgehend ein Durchdringen der Baumkrone, so dass<br />

hinter dem Baum ein Schattenbereich (Region B) entsteht. Wenn das Signal auf den Baumstamm<br />

trifft, kann es zu einer direkten Rückstreuung kommen (Strecke āo, Rückstreuung 3). Der Anteil dieser<br />

Rückstreuung ist aber meistens relativ gering. Alle Doppelreflexionen (Rückstreuung 4) entsprechen in<br />

ihrer Entfernung der Entfernung zur Baumposition Punkt o und werden dort abgebildet. Die Region C<br />

repräsentiert die Baumkrone-Grund-Rückstreuung. Aufgrund des längeren Weges der Mehrfachreflexionen<br />

(Rückstreuung 5) kann dieser Bereich über den tatsächlichem Ort der Baumkrone hinausreichen.<br />

Dies kann dazu führen, dass Straßen, die in den Schattenbereich fallen, zusätzlich durch Mehrfachreflexionen<br />

verdeckt werden können und deshalb geometrisch falsch extrahiert werden. Die genannten<br />

Rückstreuanteile in den Regionen A und C überlagern die direkte Rückstreuung des Untergrunds<br />

(Rückstreuung 2). Am stärksten ist die Region A von der Überlagerung betroffen. Die räumliche Ausdehnung<br />

der Layover- und Schattenflächen ist vom Einfallswinkel des Radars und von der Höhe des<br />

Baumes abhängig. Bei einem mittleren Einfallswinkel von 45 ◦ entspricht die Länge der Layover- bzw.<br />

Schattenfläche in Entfernungsrichtung der Höhe des Baumes, z.B. sind bei einer Baumhöhe von 15m<br />

die Layover- und Schattenflächen in etwa gleich groß.<br />

5.2.2 Fahrzeuge<br />

Generell haben Fahrzeuge einen hohen Rückstreuquerschnitt aufgrund von metallischen und Corner-<br />

Reflexionen. Der Rückstreuquerschnitt kann jedoch je nach Aufnahmewinkel um bis zu 10dB variieren.<br />

Im Zusammenhang mit der Straßenextraktion ist vor allem die Abbildung von Fahrzeugen, die sich<br />

auf der Straße bewegen, interessant. Denn bei bewegten Fahrzeugen kommen noch eine Reihe weiterer<br />

Abbildungseffekte hinzu, da normalerweise bei der Prozessierung der Rohdaten angenommen wird,<br />

dass Objekte auf der Erdoberfläche keine Eigenbewegung aufweisen. Aus dieser Annahme berechnet<br />

sich die relative Geschwindigkeit zwischen Sensor und ortsfestem Punktstreuer sowie die Frequenzmodulationsrate<br />

(FM-Rate) der Matched-Filter, die zur Fokussierung des Bildes in Azimut verwendet<br />

werden. Bewegen sich Objekte jedoch während des Aufnahmezeitraums relativ zur Erdoberfläche, wird<br />

diese Annahme verletzt. Dies führt bei sich beliebig bewegenden Objekten zu zwei wesentlichen Abbildungseffekten:<br />

einem Versatz in oder entgegen der Flugrichtung des Sensors und einer Verschmierung<br />

der Objekte im fokussierten Bild.<br />

Für die weitere Betrachtung wird die Bewegung eines Objektes in zwei Komponenten zerlegt: eine<br />

Komponente, die parallel bzw. antiparallel zur Flugrichtung des Sensors verläuft und eine Komponente,<br />

die senkrecht dazu, also in Entfernungsrichtung verläuft. Die auftretenden Effekte sind in Abbildung 5.9<br />

dargestellt und werden im Folgenden erläutert.<br />

In Abbildung 5.9 ist der Frequenzverlauf eines Punktstreuers in Abhängigkeit von der Zeit aufgetragen.<br />

In Fall 1 stimmt der Frequenzverlauf des Punktstreuers mit dem des Matched-Filters überein. Im

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