Dissertationen - DGK
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2.4. Statistische Eigenschaften 23<br />
langen Weg innerhalb der Auflösungszelle, was zu einer unterschiedlichen Phase je Streuelement führt.<br />
Das rückgestreute Gesamtsignal ergibt sich aus phaseninkohärenten, zufälligen Überlagerungen der reflektierten<br />
Wellen (Abbildung 2.8(b)). Dies kann zu konstruktiver oder destruktiver Interferenz führen,<br />
die sich in der empfangenen Leistung niederschlägt. Diese „zufälligen“ Signalschwankungen werden als<br />
Speckle-Effekt bezeichnet und wachsen mit der Intensität des Signals.<br />
(a)<br />
Abbildung2.8. (a) Einzelne Streuelemente in einer Auflösungszelle und ihre rückgestreuten Wellen als Vektoren (Länge=Signalstärke,<br />
Richtung=Phase) (b) Signal als Summe der rückgestreuten Wellen einzelner Streuelemente<br />
Der Speckle-Effekt ist theoretisch jedoch kein zufälliger Effekt sondern das Ergebnis eines deterministischen,<br />
elektromagnetischen Prozesses, der aufgrund der Aufsummierung der kohärenten Signale<br />
zustande kommt. Theoretisch ergeben sich unter gleichen Gegebenheiten die gleichen Interferenzen.<br />
Aufgrund des Einflusses der n Streuelemente liefert eine erneute Messung aber in der Praxis selten<br />
dasselbe Ergebnis. Der einzelne Messwert wird deshalb als Zufallsgröße betrachtet. Eine Zufallsgröße<br />
ist definiert als Messwert, der bei verschiedenen, unter gleichen Bedingungen ausgeführten Messungen<br />
verschiedene, zufällige Werte annehmen kann.<br />
2.4.2 Statistische Eigenschaften homogener Flächen<br />
Das empfangene Signal unterliegt als Zufallsgröße statistischen Schwankungen, die sich durch eine<br />
Verteilungsfunktion und deren Momente beschreiben lassen. Im Folgenden wird die Verteilung für das<br />
gängige Rayleigh-Echo-Modell (Ulaby und Dobson, 1989) hergeleitet.<br />
Durch die Annahmen des Rayleigh-Echo-Modells, das von einer großen Anzahl von zufällig verteilten<br />
Streuelementen innerhalb einer Auflösungszelle ausgeht, kann für alle voneinander unabhängigen<br />
Teilsignale der zentrale Grenzwertsatz angenommen werden. Er besagt, dass die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen<br />
voneinander unabhängiger Teilsignale normalverteilt sind, wenn jedes Teilsignal als<br />
Summe einer großen Anzahl voneinander unabhängiger Summanden aufgefasst werden kann, von denen<br />
jeder zur Summe nur einen unbedeutenden Beitrag liefert. Dementsprechend folgen der Real- und<br />
Imaginärteil des Empfangssignals u,<br />
Im<br />
ui = Re {u} = Acos φ und<br />
uq = Im {u} = Asin φ,<br />
der Normalverteilung. Für sie ergeben sich mit Mittelwert gleich null und Varianz σ 2 u<br />
lichkeitsdichten<br />
fui (u) = fuq(u) =<br />
σu<br />
1<br />
√ e<br />
2π<br />
u q<br />
u2<br />
(−<br />
2σ2 u<br />
<br />
A<br />
(b)<br />
u i<br />
Re<br />
(2.19)<br />
die Wahrschein-<br />
) . (2.20)<br />
Die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsdichte von Real- und Imaginärteil ist durch eine zirkulare Gauß-<br />
Verteilung gegeben<br />
fuiuq(ui,uq) = fui (ui) · fuq(uq) = 1<br />
2πσ2 e<br />
u<br />
(− u2 i +u2q 2σ2 )<br />
u . (2.21)