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Dissertationen - DGK

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3.2. Verfahren zur automatischen Straßenextraktion 45<br />

gestörte Straßenabschnitte aus. Die Extraktion funktioniert dort gut. Bei stärker durch Störeinflüsse<br />

gekennzeichneten Straßenabschnitten werden dagegen keine Straßen gefunden.<br />

Dell’Acqua und Gamba (2001) vom Dipartmento di Elettronica, Università di Pavia stellen drei Extraktionsalgorithmen<br />

für Straßen in städtischen Gebieten vor, deren Ergebnisse in (Dell’Acqua et al.,<br />

2003) zu einem gemeinsamen Straßennetz miteinander fusioniert werden. Die Algorithmen wurden anhand<br />

von flugzeuggetragenen SAR-Daten entwickelt.<br />

Allen drei Algorithmen geht eine grobe Klassifikation in Straßen- und Nicht-Straßenpixel voraus. Die<br />

Durchführung der Klassifikation basiert auf einem Fuzzy C Means Ansatz. Die sich ergebenden Fuzzy-<br />

Zugehörigkeitswerte für jedes Pixel stehen den Extraktionsalgorithmen zur Verfügung. Der erste Algorithmus<br />

zur Straßendetektion besteht aus einer erweiterten Hough-Transformation (CWHT). Zur<br />

Detektion verschiedener Linienbreiten wird dieser Ansatz in mehreren Auflösungsstufen angewendet.<br />

Der zweite Ansatz ist eine modifizierte Version der rotierenden Hough-Transformation. Das Bild wird<br />

hierbei nach und nach gedreht und es werden jeweils nur horizontale und vertikale Segmente erfasst.<br />

Beide Ansätze können aufgrund der Hough-Transformation nur gerade Linien detektieren. Für die<br />

Erfassung gekrümmter Linien ist der dritte Ansatz zuständig. Er führt auf Grundlage des Klassifikationsergebnisses<br />

eine kürzeste Pfadsuche mittels Dynamic Programming durch. Ergebnisse sind u.a.,<br />

dass mit diesem Verfahren bei einer amerikanischen Stadt mit ihren sehr regelmäßigen Strukturen<br />

eine Vollständigkeit von rund 80% erreicht werden kann. In (Dell’Acqua et al., 2003) werden die<br />

Ergebnisse aus zwei orthogonalen Sichten fusioniert. Als Testgebiet dient der Innenstadtbereich einer<br />

italienischen Stadt. Die Vollständigkeit der Ergebnisse ist trotz der Fusion mit knapp über 20% recht<br />

niedrig, u.a. aufgrund der fehlenden Geradlinigkeit der Straßen.<br />

Chanussot et al. (1999) von der Université de Savoie, Frankreich präsentieren einen Ansatz zur<br />

Extraktion von linearen Strukturen und zur Fusion verschiedenartiger Linieninformationen. Die Detektion<br />

linearer Strukturen beginnt mit einer Filtervorverarbeitung gefolgt von einer morphologischen<br />

Linienextraktion. Anstelle eines klassischen Speckle-Filters wählen sie einen gerichteten Median-Filter<br />

in Richtung der größten Homogenität eines jeden Pixels. Auf den Speckle-reduzierten Bildern findet<br />

ausschließlich eine morphologische Linienextraktion statt. Linien werden hierbei aufgrund ihrer Form<br />

und ihrem geringeren Grauwert in Bezug zur Umgebung detektiert. Da es sich lediglich um einen<br />

Algorithmus der Phase 1 handelt, ergibt sich eine unvollständige und unkorrekte Detektion des Straßennetzes<br />

wie sie bei allen low-level Detektoren üblich ist.<br />

Katartzis et al. (2001) vom Department of Electronics and Informatics (ETRO) Vije Universität<br />

Brüssel kombinieren diesen Ansatz mit dem MRF-Ansatz von Tupin et al. (1998). Die Detektion<br />

der Liniensegmente wird von Chanussot und Lambert (1998) übernommen und durch einen Linientracker<br />

verfeinert. Die globale Verknüpfung der Linienstücke erfolgt mit einem leicht veränderten<br />

Bayesschen Netzwerk von Tupin et al. (1998). In dieser Modifikation können Straßen aufgrund der<br />

morphologischen Linienextraktion unabhängig von ihrer Breite und Richtung detektiert werden. Probleme<br />

treten bei stärker gekrümmten Straßen auf. Dieser Ansatz wurde zwar für optische Luftbilder<br />

entwickelt, ist aber aufgrund des Verfahrens von Chanussot et al. (1999) ebenso für SAR-Bilddaten<br />

anwendbar.<br />

Wang und Zheng (1998) führen nach einer Reihe von Vorverarbeitungsschritten die Straßenextraktion<br />

mittels einer Hough-Transformation durch. In der Vorverarbeitungsphase werden in einem ersten<br />

Segmentierungsschritt auf dem HH-polarisierten Amplitudenbild per Schwellwert dunkle, potentielle<br />

Straßenbereiche segmentiert. In einem zweiten Segmentierungsschritt wird unter Hinzunahme der<br />

VV-Polarisation die Segmentierung weiter verfeinert. Vor allem Schattenbereiche können mit der für<br />

Straßen gültigen Bedingung, dass die Intensität von Straßen in der VV-Polarisation größer ist als in<br />

der HH-Polarisation, ausgeschlossen werden. Die Detektion von Straßen erfolgt in einem morphologisch<br />

gefilterten Bild über eine Hough-Transformation. Dabei können nur gerade Straßen gefunden werden,<br />

was eine ziemliche Einschränkung für diesen Ansatz bedeutet. Die Vorverarbeitungsschritte sind dafür<br />

relativ robust an die SAR-Daten angepasst.

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