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Dissertationen - DGK

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32 3. Bisherige Arbeiten zur automatischen Straßenextraktion<br />

Geometrische Eigenschaften<br />

1. Straßen sind lang gestreckte Objekte<br />

2. Straßen besitzen über längere Abschnitte eine konstante Breite<br />

3. Straßen besitzen stückweise parallele Ränder<br />

4. Die Straßenbreite liegt in einem bestimmten Bereich (je nach Straßenklasse)<br />

5. Straßen besitzen einen maximalen Krümmungsradius (je nach Straßenklasse)<br />

6. Straßen sind relativ eben: geringe Querneigung, maximale Steigung (je nach Straßenklasse)<br />

Physikalische Eigenschaften<br />

7. Die Oberfläche von Straßen ist fest, relativ glatt und homogen<br />

8. Straßen bestehen aus bestimmten Materialien wie Asphalt, Beton, etc.<br />

9. Straßen sind ortsfeste Objekte<br />

Topologische Eigenschaften<br />

10. Straßen bilden ein hierarchisches, durchgängig zusammenhängendes Netz<br />

11. Straßen enden ohne Anschluss oder Abschluss<br />

Kontextbezogene Eigenschaften<br />

12. Straßen verbinden Orte miteinander<br />

13. Straßen besitzen Relationen zu Nachbarobjekten (lokaler Kontext)<br />

14. Ihre Erscheinungsform ist abhängig von der großräumigen Umgebung (globaler Kontext)<br />

Tabelle3.1. Komponenten des Straßenmodells für die reale Welt<br />

und Krümmungsradien auf. Dabei sind diese Merkmale größtenteils abhängig von der Straßenkategorie.<br />

Kleinere Straßen und Feldwege folgen mehr dem natürlichen Verlauf des Geländes und haben in Folge<br />

dessen kleinere Krümmungsradien und mehr Steigungen als übergeordnete Straßen. Übergeordnete<br />

Straßen wie Bundesstraßen oder Autobahnen besitzen dagegen mehr Tunnel und Brücken.<br />

Die physikalischen Eigenschaften von Straßen ergeben sich ebenfalls aus der Funktion einen entsprechenden<br />

Untergrund für Fahrzeuge bereitzustellen. Ein fester, relativ glatter Untergrund ist notwendig,<br />

um Lasten stand zu halten und einen gewissen Fahrkomfort zu gewährleisten. Daraus ergibt sich meistens,<br />

dass es sich um homogene, relativ glatte Flächen handelt. Darüber hinaus sind Straßen ortsfeste<br />

Objekte, die in funktionstüchtigem Zustand keiner signifikanten Änderung unterliegen.<br />

Aus der Funktion von Straßen, Orte miteinander zu verbinden, geht hervor, dass Straßen ein durchgängig<br />

zusammenhängendes Netzwerk bilden. Das Netzwerk untergliedert sich hierarchisch in verschiedene<br />

Straßenkategorien (ATKIS-OK, 2003). Aus diesen topologischen Eigenschaften folgt auch, dass Straßen<br />

sich an Knotenpunkten schneiden und in der Regel nicht abrupt enden.<br />

Die Eigenschaft, dass Straßen Orte miteinander verbinden, kann sowohl zu den topologischen Eigenschaften<br />

als auch zu den kontextbezogenen Eigenschaften gezählt werden. Als Kontext bezeichnet man<br />

Relationen zwischen Straßen und anderen Objekten.<br />

In (Wiedemann, 2002) wurden für die Straßenextraktion aus optischen Satellitenbilddaten insbesondere<br />

die Modellkomponenten 1, 2, 4, 5 und 7 (geometrische und physikalische Eigenschaften) sowie 10<br />

(Netzwerkeigenschaften) verwendet.<br />

In dieser Arbeit werden darauf aufbauend für SAR-Bilddaten zusätzlich die Modellkomponente 8 (mittlerer<br />

Grauwert) und die Komponenten 12, 13 und 14 (kontextbezogene Eigenschaften) in die Extraktion<br />

eingebracht. Diese Komponenten spielen für SAR-Bilddaten eine wichtige Rolle.<br />

Bildmodell<br />

Das Erscheinungsbild von Straßen in digitalen Bildern ist von dem verwendeten Sensor abhängig. Deshalb<br />

werden in dieser Arbeit Bildmodelle für optische und für SAR-Bilddaten unterschieden. Beide<br />

Bildmodelle variieren zusätzlich bezüglich der Auflösung. Dieses Verhalten kann durch eine weiter gegehende<br />

Modellierung der Bildmodelle im Maßstabsraum berücksichtigt werden. Für die Beschreibung<br />

der Bildmodelle werden die Eigenschaften aus dem Objektmodell (Tabelle 3.1) ins Bild übertragen.

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