Dissertationen - DGK
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16 2. Radar mit synthetischer Apertur<br />
(CD) auf denselben Bereich im Bild zusammen. Eine Unterscheidung dieser Bereiche ist damit nicht<br />
mehr möglich. Bei Bergen führt der Layover dazu, dass die Lage des Gipfels zum Radar hin verschoben<br />
wird. Im Extremfall, bei steilen Bergen wie in Abbildung 2.5(b), wird der Berggipfel vor dem Bergfuß<br />
abgebildet. Radiometrisch erscheinen Layoverbereiche durch den dreifachen Rückstreubeitrag extrem<br />
hell im Bild. Diese Effekte spielen insbesondere in urbanen Räumen eine wichtige Rolle (Stilla et al.,<br />
2003).<br />
Radarschatten: Vom Sensor weggeneigte Flächen werden nicht mehr vom Radar beleuchtet, wenn<br />
ihre Steigung größer als der Depressionswinkel (β = 90 − θ) ist (Abbildung 2.5(c)). Von diesen im<br />
Radarschatten liegenden Bereichen gibt es keine Rückstreuung. Radiometrisch erscheinen sie im Bild<br />
dunkel. Abweichungen in der Intensität können in sehr bewegten oder bebauten Gebieten zustande<br />
kommen, wenn eine Überlagerung des Schattenbereichs mit Layover stattfindet.<br />
Foreshortening<br />
A’<br />
B’<br />
A B C<br />
(a) Foreshortening<br />
2.2.2 Spezielle geometrische Effekte<br />
C’<br />
Layover<br />
A B C<br />
(b) Layover<br />
C’<br />
C’<br />
A’<br />
D’<br />
B’<br />
B’<br />
Abbildung2.5. Geometrisch bedingte Abbildungseffekte<br />
D<br />
Schatten<br />
(c) Schatten<br />
Neben den durch die Höhenunterschiede des Geländes verursachten, geometrischen Effekten gibt es<br />
noch weitere, aufnahmebedingte Effekte, die sich auf die Geometrie der Daten auswirken. Hier werden<br />
kurz einige Effekte angesprochen, die bei der Interpretation von Radardaten eine Rolle spielen.<br />
Versetzung und Verschmierung bewegter Objekte: Bewegte Objekte werden in SAR-Bilddaten<br />
je nach Bewegungsrichtung versetzt und/oder verschmiert abgebildet. Zur richtigen Positionierung der<br />
Rückstreuwerte geht bei der Bildgenerierung die relative Geschwindigkeit zwischen der Erde und dem<br />
Radar mit ein. Wenn Objekte eine davon abweichende Geschwindigkeit aufweisen, werden sie nicht<br />
korrekt abgebildet. Eine Bewegung in Entfernungsrichtung führt zu einer Versetzung des Objektes in<br />
Flugrichtung. Diese Azimutversetzung ∆az ergibt sich aus dem Abstand des Radars zum Ziel R, der<br />
zusätzlichen relativen Geschwindigkeit eines Objektes im Verhältnis zu seiner Umgebung vObj und der<br />
Geschwindigkeit des Radarsensors vSAR (Schreier, 1993)<br />
∆az =<br />
A’<br />
A B<br />
R · vObj<br />
. (2.9)<br />
In den Bilddaten sind vor allem Versetzungen von bewegten Objekten wie Zügen, Schiffen oder Autos zu<br />
beobachten. Bei einer Bewegung in Azimutrichtung kann das Objekt nicht richtig fokussiert werden und<br />
es kommt zu einer Verschmierung in Azimut. Bei einer Bewegung mit beiden Richtungskomponenten<br />
kommt es zu einer Kombination aus Versetzung und Verschmierung. Für die Betrachtung von Straßen<br />
bedeutet dies, dass nur Fahrzeuge, die sich genau in Flugrichtung bewegen, auf der Straße abgebildet<br />
werden und zwar verschmiert in Azimut.<br />
Räumliche Korrelation: Bei der Umsetzung der SAR-Daten in eine Bildmatrix werden die Daten<br />
meistens überabgetastet, d.h. die geometrische Auflösung ist besser als die verwendete Bodenpixelgröße,<br />
z.B. wird bei ERS-1 Daten eine geometrische Auflösung von rund 12,5m erreicht, aber nur eine<br />
Bodenpixelgröße von 25m verwendet. Dies führt zu einer Korrelation benachbarter Pixel. Die Korrelationen<br />
sind zudem nicht zirkular symmetrisch wie bei optischen Systemen, sondern aufgrund der<br />
vSAR<br />
B’