Dissertationen - DGK
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44 3. Bisherige Arbeiten zur automatischen Straßenextraktion<br />
Das Template besteht aus drei Regionen. Die mittlere Region muss zu beiden Seiten eine Kante aufweisen,<br />
um als Linie akzeptiert zu werden. Der Liniendetektor D1 verwendet ein Quotienten-basiertes<br />
Unterscheidungskriterium (Touzi et al., 1988). Der zweite Liniendetektor D2 basiert auf der Korrelation<br />
zwischen den Pixeln des Bildes und einer idealen Kante unter Verwendung des Kontrastes und<br />
des Variationskoeffizienten für die Homogenität. Die Ergebnisse der beiden Detektoren D1 und D2<br />
werden miteinander fusioniert. Es folgen Nachverarbeitungsschritte, um aus dem Binärbild vektorielle<br />
Straßensegmente zu erhalten. Aus den Straßensegmenten wird ein Graph aufgebaut, zu dem geometrisch<br />
sinnvolle Verbindungen hinzugefügt werden. Die Teilgraphen des aufgebauten Graphen werden<br />
als Cliquen in das Markoff-Zufallsfeld übernommen. Das Potential der Cliquen wird zum einen aus der<br />
Radiometrie bzw. der Stärke der Liniendetektoren bezogen und zum anderen aus der Übereinstimmung<br />
mit einem geometrischen Modell. Ein Simulated Annealing Algorithmus sucht den Weg mit der minimalen<br />
Energie im Zufallsfeld. Zur Validierung wird die Straßenextraktion auf vier SAR-Satellitenbildern<br />
getestet. Dabei werden in ländlichen Gebieten die Hauptstraßen gut erkannt. Probleme gibt es mit<br />
kleineren Straßen und in der Stadt. Durch den Template-basierten Ansatz zur Liniendetektion sind die<br />
Ergebnisse richtungsabhängig und auf eine feste Straßenbreite beschränkt.<br />
Ausgehend von diesem Ansatz zur Straßenextraktion wird in (Tupin, 2000; Tupin et al., 2002) ein<br />
Mehrbildansatz mit zwei orthogonalen Sichten vorgestellt. Die Ergebnisse aus den einzelnen Sichten<br />
werden komplett mit einem UND-Operator fusioniert. Die Vollständigkeit des städtischen Straßennetzes<br />
profitiert erheblich von den zwei Sichten. Gerade im innerstädtischen Bereich kommt es zu größeren<br />
Sichtproblemen durch Verdeckungen, die mit Multiaspekt- oder Multi-Einfallswinkel-Sichten kompensiert<br />
werden können. Es ist aber anzumerken, dass bei der Extraktion in der Stadt nicht selten statt<br />
der Straßen die Schatten der Gebäude detektiert werden. Dies führt zu Lagefehlern, zu Problemen bei<br />
der Fusion und zur Verschlechterung der Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Die feste Straßenbreite, die<br />
für die Liniendetektoren nötig ist, wird in (Tupin et al., 2002) durch die Extraktion in verschiedenen<br />
Maßstäben umgangen.<br />
Für hoch aufgelöste SAR-Daten (