Dissertationen - DGK
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88 5. Analyse der Straßenextraktion für SAR-Bilddaten<br />
1 2<br />
3 4 5 6<br />
Abbildung5.9. Abbildung bewegter Fahrzeuge in SAR-Bilddaten (nach Ender (2003))<br />
Ortsraum ergibt sich dadurch ein schmales, fokussiertes Bild. Der Prozess der Prozessierung eines<br />
unbewegten Punktstreuers in Azimut wird in Anhang A.4 ausführlicher beschrieben.<br />
Die Bewegungskomponente in Entfernungsrichtung vy0 (Abbildung 5.9, Fall 2) verursacht eine Änderung<br />
des Entfernungsverlaufs. Bei einer konstanten Objektgeschwindigkeit vy0 wird zu dem Entfernungsverlauf<br />
eines stationären Ziels zusätzlich eine lineare Entfernungskomponente addiert, die proportional<br />
zu der Projektion des Geschwindigkeitsvektors in die Blickrichtung (line-of-sight) des Sensors<br />
vlos = vy0 ·sin θloc ist, mit θloc als lokalem Einfallswinkel. Durch die Entfernungsänderung kommt es zu<br />
einem Versatz in Azimut im fokussierten Bild. Der Versatz in Azimut ∆az eines sich in Entfernungsrichtung<br />
bewegenden Objektes ergibt sich aus der Geschwindigkeit des Objektes in Blickrichtung vlos<br />
gegenüber der angenommenen Geschwindigkigkeit zwischen dem Sensor und der Szene vrel und der<br />
Entfernung zum Sensor R<br />
∆az = −R · vlos<br />
(5.1)<br />
Bei einer sehr schnellen radialen Bewegung können Frequenzen, die außerhalb des von der PRF definierten<br />
Frequenzbereichs liegen, durch Aliasing auf der anderen Seite des PRF-Bandes wieder auftauchen<br />
(Abbildung 5.9, Fall 5 und 6). Fahrzeuge werden dann an einer zusätzlichen Stelle mit geringerer Intensität<br />
abgebildet.<br />
Bei einer Bewegungskomponente in Flugrichtung vx0 ändert sich die relative Geschwindigkeit zwischen<br />
dem SAR-Sensor und dem Objekt. Dies führt zu einer Änderung der Frequenzmodulationsrate eines<br />
bewegten Objektes in Flugrichtung FMbew mit der Geschwindigkeit vx0, die durch folgenden Zusam-<br />
menhang gegeben ist<br />
vrel<br />
<br />
FMbew = FM 1 − vx0<br />
2 , (5.2)<br />
vB<br />
wobei vB die Geschwindigkeit des Radarstrahls am Boden ist. Bei einer parallelen Bewegung in Azimutrichtung<br />
(Fall 3) führt dies zu einem flacheren Frequenzverlauf in Azimut, während eine Komponente<br />
antiparallel zur Azimutrichtung zu einem Anstieg des Frequenzverlaufs führt (Fall 4). Bleibt die parallele<br />
Bewegung des Objekts im Matched-Filter unberücksichtigt, führt dies zu einer unvollständigen<br />
Fokussierung eines Punktstreuers und zu einer Verschmierung in Azimutrichtung. Ein Fahrzeug wird<br />
näherungsweise um das Zweifache der Distanz verschmiert, die es während des Beleuchtungszeitraums