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Dissertationen - DGK

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4.4. Ausrichtung auf relevante Bildbereiche 69<br />

und polarimetrischer Merkmale klassifiziert. Eine Klassifikation von Schattenflächen ist durch die niedrige<br />

Intensität von Schatten im X-Band möglich. Die kreuzpolarisierten Kanäle des L-Bandes (HV und<br />

VH) ermöglichen die Klassifikation von Wald. In den nachfolgenden Stufen werden die Klassen räumlich<br />

so aggregiert, dass Schatten lokal nur in Verbindung mit Wald bestehen kann. Außerdem werden<br />

Schatten- und Waldflächen, die vollständig von Siedlungsbereichen umgeben sind, der Klasse Siedlung<br />

zugeordnet. Abbildung 4.18 zeigt das Ergebnis der Klassifikation.<br />

Eine Übertragbarkeit auf andere Testgebiete ist aufgrund des regelbasierten Verfahrens möglich. Allerdings<br />

sind die Klassifizierungsparameter anzupassen, so dass die Extraktion in diesem Punkt nur<br />

bedingt automatisch abläuft.<br />

Mit der hier verwendeten polarimetrischen Datengrundlage im X- und L-Band lässt sich eine Klassifikation<br />

der Kontextgebiete für Straßen recht zuverlässig vornehmen, da es sich um Bildbereiche handelt,<br />

die ein eindeutig unterschiedliches Rückstreuverhalten aufweisen. Der weiter gehende Extraktionsablauf<br />

kann sich dadurch auf die offene Landschaft beschränken. Neben dem hier vorgestellten Verfahren<br />

gibt es noch weitere Klassifikationsverfahren, die für diese Datengrundlage entwickelt worden sind (z.B.<br />

Herold et al., 2000a).<br />

(a) Ausgangsszene (b) Klassifikationsergebnis: offene Landschaft (schwarz), Siedlung<br />

(dunkelgrau), Wald (weiß) und Schatten (hellgrau)<br />

Abbildung4.18. Klassifikation der Kontextgebiete aufgrund multifrequenter und multipolarimetrischer Datensätze<br />

4.4.2 Segmentierung potentieller Straßenregionen<br />

Zur weiteren Einschränkung des Suchraums für die Straßenextraktion wird die Intensität der Rückstreuung<br />

herangezogen. Da sich Straßen wie in Abschnitt 4.1 beschrieben im Allgemeinen in SAR-Bilddaten<br />

dunkel abbilden, ist es allein aufgrund einer Schwellwertbildung möglich, Bereiche, die potentiell Straßen<br />

beinhalten, zu extrahieren. Um möglichst sicher alle Straßen zu erfassen, wird im Anschluss an<br />

die Extraktion von dunklen Pixeln eine morphologische Dilatation durchgeführt. Dies hat zur Folge,<br />

dass nicht nur niedrige Grauwerte sondern auch ihre Umgebung als potentielle Regionen für Straßen<br />

detektiert werden. Durch diese Art der Extraktion von Gebieten mit niedrigen Grauwerten werden<br />

allerdings nicht nur Straßenpixel ausgewählt, sondern auch andere Objekte wie beispielsweise Schattengebiete,<br />

Wasserflächen oder einzelne, dunkle Regionen. Dadurch liefert die Schwellwertbildung nur<br />

einen recht unzuverlässigen Hinweis auf potentielle Straßen (Abbildung 4.19(a)).<br />

In dieser Arbeit wird der Suchraum für Straßen auf segmentierte potentielle Straßenregionen innerhalb<br />

der klassifizierten offenen Landschaft begrenzt (Abbildung 4.19(b)), um dadurch gleichzeitig sowohl<br />

Fehlextraktionen zu vermeiden als auch die Rechenzeit zu reduzieren.

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