Dissertationen - DGK
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4.3. SAR-spezifische Vorverarbeitung – Anpassungen an Straßen 63<br />
(a) Beta-Null (b) Sigma-Null<br />
Abbildung4.11. Korrektur der Rückstreuwerte mit a) nach Gleichung 4.2 und b) nach Gleichung 4.3<br />
benötigen. Bayer (1990) und Herold et al. (2000b) schlagen zur Korrektur der Reliefeinflüsse einen<br />
empirischen Modellansatz vor, der die Abhängigkeit der Radarrückstreuintensität vom lokalen Einfallswinkel<br />
über den Kosinus korrigiert. Als Erweiterung zu der einfachen Kosinuskorrektur für einen<br />
Lambert’schen Streuer<br />
σ 0 [dB] = β 0 · cos θloc, (4.4)<br />
fügen sie einen Exponenten q ein<br />
σ 0 [dB] = β 0 · cos q θloc, (4.5)<br />
der die Steigung der zu ermittelnden Regressionsgeraden der Landnutzungsklassen enthält. Mit dieser<br />
Formel wird der Near-Far-Range Intensitätsabfall individuell für jede Landnutzungsklasse korrigiert.<br />
(a) Beta-Null ·cos θ (b) Beta-Null ·cos q θ<br />
Abbildung4.12. Korrektur der Rückstreuwerte mit a) einer einfachen Kosinusfunktion nach Gl. 4.4 und mit b) einer erweiterten<br />
Kosinusfunktion nach Gl. 4.5<br />
Abbildung 4.12 zeigt die Anwendung dieser Korrekturverfahren für Straßen. Der Intensitätsabfall der<br />
Grauwerte wird durch die Transformation bei beiden Kosinuskorrekturen allerdings ebenfalls nicht ausreichend<br />
korrigiert. Bei der Korrektur nach Gleichung 4.4 (Abbildung 4.12(a)) zeigt sich ein Anstieg<br />
der Grauwerte insbesondere bei größeren Einfallswinkeln. Bei der Korrektur nach Gleichung 4.5 (Abbildung<br />
4.12(b)) bleibt ein Intensitätsabfall von rund 15dB bestehen.<br />
In Anlehnung an diesen Ansatz wird daher ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Grauwerte um die<br />
Steigung der Regressionsgeraden reduziert werden. Dadurch werden die Grauwerte auf ein einheitliches<br />
Grauwertniveau transformiert (Abbildung 4.13), mit den Formeln<br />
β 0 lin [dB] = β0 − q · θloc bzw. σ 0 lin [dB] = σ0 − q · θloc. (4.6)