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Dissertationen - DGK

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62 4. Straßenextraktion für SAR-Bilddaten<br />

4.3.1 Korrektur der Einfallswinkelabhängigkeit<br />

Die Rückstreuwerte von SAR-Bilddaten unterliegen generell einem Near-Far-Range Intensitätsabfall,<br />

d.h. die Intensität der Rückstreuung nimmt bei ansonsten gleichen Bedingungen zum Far-Range hin<br />

ab. Dieser Intensitätsabfall lässt sich auch bei Straßen beobachten. In Abbildung 4.10 sind die Rückstreuwerte<br />

(DN) von Straßen im X-Band für einen E-SAR Streifen in Abhängigkeit vom lokalen Einfallswinkel<br />

aufgetragen. Um die Rückstreuwerte für die Detektion von Straßen korrekt zu nutzen, muss<br />

diese Abhängigkeit vom Einfallswinkel korrigiert oder bei der Extraktion mit berücksichtigt werden.<br />

Abbildung4.10. Abhängigkeit der Rückstreuwerte vom lokalen Einfallswinkel für Straßen im X-Band; berechnet aus einem<br />

Aufnahmestreifen des E-SAR Sensors<br />

Standardkorrektur<br />

Bei der Verarbeitung von E-SAR-Daten wird der Intensitätsabfall üblicherweise mit der absoluten<br />

radiometrischen Korrektur der Rückstreuwerte korrigiert. Dabei werden die Rückstreuwerte (DN) zunächst<br />

logarithmiert und mit Hilfe der absoluten Kalibrierungskonstanten K in so genannte Beta-Null<br />

(β 0 ) Werte überführt. Mit einer Sinusfunktion wird dann die Abhängigkeit vom lokalen Einfallswinkel<br />

θloc korrigiert:<br />

β 0 = 10log (DN + 32768) 2 + K (4.2)<br />

σ 0 = β0 · sin θloc. (4.3)<br />

Bei den Beta-Null Werten (Abbildung 4.11(a)) kommt es zu einem signifikanten linearen Intensitätsabfall<br />

von rund 10dB vom Near- zum Far-Range. Dieser Intensitätsabfall sollte eigentlich mit der<br />

absoluten radiometrischen Kalibrierung auf Sigma-Null für E-SAR Daten korrigiert worden sein.<br />

Wie sich aber in Abbildung 4.11(b) zeigt, liegt auch bei den absolut radiometrisch kalibrierten Werten<br />

noch ein Intensitätsabfall vor. Er wird sogar noch auf einen Umfang von rund 20dB verstärkt.<br />

Die Ursache für die fehlerhafte Korrektur der Daten liegt in der Grundannahme, dass von einer Lambert’schen<br />

Reflexion, d.h. einer diffusen Streuung unabhängig von der Richtung, ausgegangen wird.<br />

Für diese Annahme ist eine Korrektur mit einer Sinusfunktion ausreichend. Eine diffuse Streuung liegt,<br />

im Falle der mehr oder weniger gerichteten Streuung bei Straßen, allerdings nicht vor.<br />

Verbesserte Korrekturen<br />

Im Folgenden wird eine Verbesserung der Korrektur vorgeschlagen. Eine Vorgehensweise wäre physikalisch<br />

basierte Korrekturansätze zu verwenden. Diese Modelle erfordern allerdings eine umfangreiche<br />

Parametrisierung mit den Eigenschaften der Landoberfläche (z.B. Landbedeckung, Boden- und Vegetationseigenschaften).<br />

Solche Parameter stehen aber in der Regel in einem Vorverarbeitungsschritt<br />

nicht zur Verfügung, sondern sind meistens das eigentliche Ziel der Anwendungen. Eine andere Vorgehensweise<br />

wären empirische Modellansätze, die weniger detailliertes Wissen über die Oberflächentypen

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