04.10.2013 Aufrufe

Dissertationen - DGK

Dissertationen - DGK

Dissertationen - DGK

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.1. Modellierung und Strategie 33<br />

Bildmodell für optische Bilddaten: Das Bildmodell für optische Bilddaten bildet die Grundlage<br />

für viele Arbeiten zur Straßenextraktion.<br />

Die geometrischen Eigenschaften des Objektmodells bleiben in optischen Bildern weitestgehend erhalten<br />

oder können durch die bekannte Geometrie der aufgenommenen Bilder ins Bildmodell übertragen<br />

werden. Geometrische Parameter für das Bildmodell, wie z.B. der maximale Krümmungsradius, die<br />

minimale und maximale Straßenbreite, können direkt aus dem Objektmodell abgeleitet werden.<br />

Für die Übertragung der physikalischen Eigenschaften von Straßen ins Bild reicht das Wissen über die<br />

Materialien und Reflexionseigenschaften, allein nicht aus, um Rückschlüsse über die radiometrischen<br />

Eigenschaften zu ziehen. Neben dem Sensormodell, das die Aufnahmegeometrie und die Reflexionseigenschaften<br />

modelliert, müssen auch die Beleuchtung durch die Sonne und die Atmosphäre berücksichtigt<br />

werden. Darüber hinaus werden die radiometrischen Eigenschaften von der Umgebung bestimmt.<br />

Für die Erkennbarkeit von Straßen ist vor allem der Kontrast zwischen der Straße und ihrer Umgebung<br />

wichtig. Aus diesen Eigenschaften ergeben sich die radiometrischen Parameter für das Bildmodell von<br />

Straßen wie z.B. der minimale oder maximale Grauwert, der Gradient von Kanten oder die Standardabweichung<br />

der Grauwerte.<br />

Die topologischen Eigenschaften aus dem Objektmodell bleiben auch im Bildmodell im Wesentlichen<br />

unverändert erhalten. Sie können insofern verändert erscheinen, da nur ein Teil des Straßennetzes abgebildet<br />

wird.<br />

Auf den Kontext und seinen Einfluss auf die Bildeigenschaften wird in Abschnitt 3.1.2 näher eingegangen.<br />

Bildmodell für SAR-Bilddaten: Bei SAR-Bilddaten in Schrägsichtgeometrie kommt es zu geometrischen<br />

Verzerrungen. Diese sind jedoch bekannt und können über Abbildungsvorschriften korrigiert<br />

werden, beispielsweise indem die Bilder in die Grundrissgeometrie überführt werden. Die geometrischen<br />

Eigenschaften des Objektmodells bleiben somit in dem Fall von korrigierten SAR-Bildern weitestgehend<br />

erhalten.<br />

Die radiometrischen Eigenschaften im Bild lassen sich bei SAR-Bilddaten relativ zuverlässig aus den<br />

physikalischen Eigenschaften des Objektmodells ableiten. Denn die Radiometrie hängt im Wesentlichen<br />

von den physikalischen Parametern Oberflächenrauhigkeit, Dielektrizitätskonstante und verwendeter<br />

Wellenlänge ab (vgl. Abschnitt 2.3.2). Daher kann über die Art und Intensität der Rückstreuung auf die<br />

Radiometrie geschlossen werden. Für Straßen ergibt sich aufgrund ihrer relativ glatten Oberfläche im<br />

Verhältnis zur Wellenlänge eine spiegelnde Reflexion. Somit kommt der überwiegende Teil der Strahlung<br />

nicht zum Sensor zurück (vgl. Abbildung 2.6(a)). Straßen erscheinen daher im Allgemeinen als dunkle<br />

Linien. Dieses Verhalten trifft für alle in der Radarfernerkundung gängigen Wellenlängenbereiche zu.<br />

Für die radiometrischen Eigenschaften des Bildmodells bedeutet dies, dass neben den Parametern,<br />

die bereits für optische Bilddaten aufgestellt worden sind, ebenso die niedrige Rücksteuintensität zu<br />

den radiometrischen Parametern gezählt werden kann. Darüber hinaus hat der Speckle-Effekt einen<br />

erheblichen Einfluss auf die Radiometrie im Bild. So liegt die Standardabweichung der Grauwerte bei<br />

Intensitätsdaten in der Größenordnung des Signals (vgl. Abschnitt 2.4).<br />

Bei SAR-Bilddaten bleiben die topologischen Eigenschaften aus dem Objektmodell ebenfalls unbeeinflusst.<br />

Kontextbezogene Eigenschaften spielen bei SAR-Bilddaten eine wichtige Rolle. Denn erhöhte Nachbarobjekte<br />

führen wegen der sehr schrägen Aufnahmegeometrie nicht nur zu Sichtverdeckungen (Radarschatten),<br />

sondern auch zu Layover-Effekten. Dadurch werden bei erhabenen Objekten auch auf<br />

der Sensor zugewandten Seite geometrische und radiometrische Abbildungsfehler erzeugt (siehe hierzu<br />

auch Abschnitt 3.1.2).<br />

Bildmodell im Maßstabsraum: Sowohl für optische als auch für SAR-Bilddaten variiert das Erscheinungsbild<br />

von Objekten zusätzlich mit der Bodenpixelgröße. In den verschiedenen Maßstäben treten<br />

einzelne Objektmerkmale unterschiedlich stark hervor. Straßen erscheinen beispielsweise in Bildern höherer<br />

Auflösung als lang gestreckte, homogene Flächen mit konstanter Breite. In Bildern niedrigerer<br />

Auflösung erscheinen sie als Linien. Die verschiedenen Auflösungsstufen eines Bildes stellen Realisie-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!