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Dissertationen - DGK

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5.1. Analyse der Stärken und Schwächen 83<br />

• Layover von Gebäuden: An den Sensor zugewandten Gebäudeseiten tritt grundsätzlich Layover<br />

auf. Hierbei überlagern sich die Rückstreuungen vom Boden, von der Wand und vom Dach. Die<br />

Abbildung von Straßen, die neben diesen Gebäudeseiten verlaufen, sind durch den Layover der<br />

Gebäude beeinträchtigt. Abhängig von der Länge des Layovers und der Nähe der Straße zum<br />

Gebäude können Straßen ganz oder teilweise verdeckt werden. Dies kann in den verwendeten<br />

Bilddaten in der Nähe von Industriegebäuden zu fehlenden Extraktionen führen.<br />

• Layover von Bäumen: Wie bei Gebäuden kommt es auch bei Bäumen auf der dem Sensor<br />

zugewandten Seite zu Layover. Die Überlagerung der Straße mit Layover ist abhängig von der<br />

Höhe der Bäume, der Orientierung der Straße zum Sensor und der Breite der Straße. Der Layover<br />

erreicht in Entfernungsrichtung seine maximale Länge. Dies führt dazu, dass Straßen, die<br />

direkt in Azimut verlaufen, teilweise oder sogar vollständig von benachbarten Bäumen überlagert<br />

werden (Abbildung 5.1(a), 5.1(b)). Die Extraktion wird unterbrochen oder bei einzelnen Bäumen<br />

unkorrekt fortgeführt. Aufgrund der Lageverschiebung wird das zugehörige Straßenstück als<br />

fehlend eingestuft. Zu einer leichten Lageverschiebung der Extraktion kann es auch durch Bäume<br />

kommen, die auf der Sensor zugewandten Straßenseite stehen (Abbildung 5.1(c)). Denn die<br />

Mehrfachreflexionen bei Bäumen führen zu einer Abbildung hinter dem tatsächlichem Ort, weil<br />

das Signal von einem scheinbar längeren Weg stammt. Die Abbildung der Mehrfachreflexionen<br />

verkleinert die Straßenbreite. Somit wird die Straße abweichend von ihrer eigentlichen Position<br />

leicht in der Lage verschoben extrahiert.<br />

• Kontrast: In Bereichen mit geringem Kontrast zwischen Straße und Umgebung können keine<br />

Linien extrahiert werden, da die Objektgrenzen teilweise nicht sichtbar sind. Insbesondere niedrige<br />

Felder haben in SAR-Daten eine ähnlich geringe Rückstreuung wie Straßen, da sie eine ähnlich<br />

geringe Oberflächenrauhigkeit aufweisen (Abbildung 5.2(a)). Aufgrund der längeren Wellenlänge<br />

tritt im L-Band solch ein geringer Kontrast noch häufiger auf (Abbildung 5.2(b)).<br />

• Bewegte Fahrzeuge: Fahrzeuge, die sich auf der Fahrbahn in Azimutrichtung bewegen, können<br />

nicht richtig fokussiert werden und erscheinen in den Bilddaten als helle, längliche Streifen.<br />

Sie verdecken damit die Fahrbahn über einen größeren Bereich. An diesen Stellen kommt es zu<br />

einer Unterbrechung der Linienextraktion (Abbildung 5.3(a)). Für eine Überbrückung sind diese<br />

Bereiche oft zu groß, so dass es zu Lücken in der Extraktion kommt. Manchmal kann mit einer<br />

geringeren Linienbreite neben dem Fahrzeug noch eine schmale Linie detektiert werden. Die Position<br />

dieser Linie weist jedoch gegenüber der Referenz eine Lageabweichung auf, so dass dieser<br />

Abschnitt dennoch als „fehlend“ eingestuft werden kann (Abbildung 5.3(b), 5.3(c)).<br />

• Brücken: Straßen, die unterhalb von Brücken verlaufen, werden durch die helle Signatur der<br />

Brücke unterbrochen. Aufgrund von Einfach- und Mehrfach-Reflexionen dehnt sich die SAR-<br />

Signatur von Brücken über einen größeren Bereich aus, der oft nicht korrekt überbrückt werden<br />

kann (Abbildung 5.4(a), 5.4(b)). Auch Straßen, die auf einer Brücke verlaufen, werden durch die<br />

Mehrfachreflexionen beeinträchtigt und fehlen meistens im Extraktionsergebnis.<br />

• Größere Verkehrsschilder: Verkehrsschilder, die über die gesamte Fahrbahnbreite verlaufen,<br />

erzeugen ebenso wie Brücken starke Rückstreuungen und Mehrfachreflexionen. Sie verdecken dadurch<br />

mit ihrer Signatur die Fahrbahn über einen größeren Bereich. Dies kann zu einer Unterbrechung<br />

der Linien- und Straßenextraktion führen (Abbildung 5.4(c)).<br />

• Kreuzungen: Kreuzungen werden nur mangelhaft extrahiert, was darauf zurückzuführen ist, dass<br />

in dem verwendeten Straßenmodell Kreuzungen nicht ausreichend modelliert sind. Bis zu einem<br />

gewissen Grad können Kreuzungen zwar extrahiert werden, da Linien, die aufeinander treffen,<br />

alleine aufgrund der geometrischen Verhältnisse eine Kreuzung bilden können. Wenn es sich allerdings<br />

um kompliziertere Kreuzungsbereiche mit sehr vielen Abzweigungen, Kreiseln oder auch<br />

um eine Verbreiterung der Straße im Kreuzungsbereich handelt, können diese Bereiche entweder<br />

nicht mehr durch Linien repräsentiert werden oder sie werden geometrisch unkorrekt extrahiert

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