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Dissertationen - DGK

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34 3. Bisherige Arbeiten zur automatischen Straßenextraktion<br />

rungen im Maßstabsraum dar. Das Verhalten eines Objektes im Maßstabsraum wird als Maßstabsraumereignis<br />

bezeichnet. Der Maßstabsraum an sich ist kontinuierlich und kann über einen Maßstabsparameter<br />

σ skaliert werden. In der Signal- und Bildverarbeitung wird vor allem der lineare und der<br />

Gauß‘sche Maßstabsraum verwendet. Niedrigere Auflösungsstufen können aus dem Originalbild durch<br />

eine Faltung mit dem Gauß’schen Faltungskern gσ(x,y) erzeugt werden<br />

gσ(x,y) = 1<br />

2πσ 2 · e− x2 +y 2<br />

2σ 2 , (3.1)<br />

wobei x und y die Zeilen und Spalten des Bildes darstellen. Durch die Glättung im Maßstabsraum<br />

nimmt zum einen der Detailreichtum des Bildes ab, wobei Punkte und Linien zum Teil beseitigt<br />

werden. Zum anderen hat die Beseitigung von Detailstrukturen zur Folge, dass Objekte oft besser<br />

extrahiert werden können. Beispielsweise werden Detailstrukturen wie Fahrbahnmarkierungen oder<br />

Straßenteilobjekte eliminiert und erleichtern so die Extraktion. Grundsätzlich gilt, je kleiner der Maßstab<br />

desto grundlegender sind die Eigenschaften, die in den Vordergrund treten (Mayer, 1998b). Bei<br />

der Verwendung mehrerer Auflösungsstufen für die Objektextraktion müssen die jeweiligen Maßstabsraumereignisse<br />

berücksichtigt werden. Aber nicht jeder Maßstab ist gleich gut für die Extraktion eines<br />

Objektes geeignet. In neueren Arbeiten werden insbesondere die Modellierung und die Auswahl geeigneter<br />

Auflösungsstufen betont (Mayer, 1998b; Mayer und Steger, 1998; Baumgartner et al.,<br />

1999; Couloigner und Ranchin, 2000; Straub und Heipke, 2001; Pakzad und Heller, 2004).<br />

In dieser Arbeit wird für Autobahnen das Maßstabsraumverhalten in verschiedenen Maßstäben modelliert.<br />

3.1.2 Kontextmodell<br />

Für die Bildanalyse einer natürlichen Szene ist die alleinige Modellierung des zu extrahierenden Objektes<br />

meist nicht ausreichend. Die Abbildung natürlicher Objekte hängt in hohem Maße auch von<br />

ihrer Umgebung ab. Beispielsweise wird die Sichtbarkeit und damit die Extraktion von Straßen stark<br />

durch angrenzende Bäume oder Gebäude beeinträchtigt. Derartiges Wissen, das über das eigentlich zu<br />

extrahierende Objekt hinausgeht, wird als Kontextwissen bezeichnet und kann in einem so genannten<br />

Kontextmodell formuliert werden.<br />

Der Begriff Kontext wird in der Literatur für die Nutzung sehr unterschiedlichen Wissens verwendet:<br />

manchmal bezieht er sich lediglich auf Zusatzinformationen wie Aufnahmeparameter und Aufnahmebedingungen<br />

(Burlina et al., 1995), manchmal auf die Pixelumgebung benachbarter Grauwerte<br />

eines Objektes (Hellwich, 1997), manchmal auf die räumliche Beziehung einzelner Objektteile zu<br />

einem zusammengesetzten Gesamtobjekt (de Gunst und Vosselman, 1997) und manchmal auf eine<br />

möglichst vollständige Beschreibung der aufgenommenen Szene in der Umgebung des zu erkennenden<br />

Objektes (McKeown et al., 1985; Strat und Fischler, 1995). In jüngeren Arbeiten (Mayer, 1998a;<br />

Baumgartner, 2003; Hinz und Baumgartner, 2003) hat sich der Begriff Kontext eingebürgert als<br />

Bezeichnung für die Beziehungen zwischen einem gesuchten Objekt und seiner Umgebung mit den sich<br />

daraus ergebenden Abbildungen.<br />

Kontext kann auf lokaler und globaler Ebene betrachtet werden. Im Lokalen bezieht er sich auf die<br />

direkte Relation zwischen einem Objekt und dessen umgebenden Einflüssen. Im Globalen betrachtet<br />

er die generelle Erscheinungsform des Objektes in Abhängigkeit des großräumigen Zusammenhangs<br />

seines Auftretens.<br />

Lokaler Kontext : Kontextobjekte<br />

Mit lokalem Kontext werden die unmittelbaren Beziehungen zwischen dem zu extrahierenden Objekt<br />

und seinen Nachbarobjekten bezeichnet. Diese Nachbarobjekte werden deshalb auch als Kontextobjekte<br />

bezeichnet. Die Nachbarschaftsbeziehungen beinhalten z.B. geometrische Eigenschaften wie Nähe<br />

und Parallelität. Die Kontextobjekte beeinflussen auch das Erscheinungsbild des gesuchten Objektes.<br />

Das Objekt „Straße“ steht in Relation zu Kontextobjekten wie Gebäuden, Bäumen oder Fahrzeugen.

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