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Dokument 1.pdf (17.982 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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1. Der Rahmen<br />

1) DER RAHMEN: DIE ENTWICKLUNG VON GEBURTSHILFE UND<br />

6<br />

GYNÄKOLOGIE VOM SPÄTEN 18. BIS INS AUSGEHENDE 19.<br />

JAHRHUNDERT<br />

„Es gab wohl noch nie ein Jahrhundert, das so gewaltige Veränderungen in allen<br />

Fächern der Medizin, vornehmlich der Geburtshilfe und Gynäkologie, gebracht<br />

hätte, wie das Neunzehnte, und zwar dank den gewaltigen Fortschritten der<br />

Anatomie, der pathologischen Anatomie, der Physiologie und der Chemie.“ 17<br />

„Die alten nebulösen Vorstellungen sind nur noch in den Köpfen arbeitsscheuer<br />

Therapeuten hängen geblieben, während im Allgemeinen die Vorgänge im<br />

thierischen Körper...in dem Verhältnisse von Ursache und<br />

Wirkung aufgefasst werden.“ 18<br />

Die Grundsteine für den massiven Fortschritt der Geburtshilfe sind bereits im 18.<br />

Jahrhundert zu suchen; die Gynäkologie als eigenes Fachgebiet entwickelt sich<br />

erst im 19. Jahrhundert.<br />

Die moderne Physiologie wurde insbesondere durch Albrecht von Haller (1708-<br />

1777) begründet, dessen Irritabilitätslehre zum Verständnis der Geburtsarbeit der<br />

Uterusmuskulatur beitrug; die pathologische Anatomie wurde durch Giovanni<br />

Battista Morgagni (1682-1771) „in eine wissenschaftliche Bahn geleitet“ 19 und<br />

später durch Rudolf Virchows „Cellularpathologie“ bis zum Entwurf eines neuen<br />

biologischen Paradigmas geführt.<br />

Bis ins 18. Jahrhundert hinein - und vielerorts bis Mitte des 19. Jahrhunderts - war<br />

Geburtshilfe eine reine Frauensache, insbesondere eine Kunst der Hebammen.<br />

Medizinstudenten interessierten sich nicht besonders für Geburten, und die<br />

<strong>Universität</strong>en richteten sich in der Auswahl des Stoffes nach dem Bedarf:<br />

„Ceterum petitis Dominorum Studiosorum gratificaturus“ oder „si qui addiscere<br />

velint“ bzw. „desiderantibus offert“ lauten die entsprechenden Formeln in den<br />

Vorlesungsankündigungen. 20<br />

17 Fehling (1925), Vorwort<br />

18 Beigel (1874), I, Vorwort<br />

19 Fasbender (1906), S. 243<br />

20 Eulner (1970), S. 283

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