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Dokument 1.pdf (17.982 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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Konkurrenz mit Beigel<br />

„Scanzoni definirt die Menstruation also: `Unter der Bezeichnung „Menstruation“<br />

wird bekanntlich eine Reihe von Erscheinungen im weiblichen Körper<br />

zusammengefasst, als deren ursprüngliches Moment die in den Graaf´schen<br />

Bläschen stattfindende periodische Reifung zu betrachten ist.´ Diese Definition ist<br />

schon darum falsch, weil sie den Ursprung des in Rede stehenden Vorganges in<br />

die Ovulation verlegt, deren Zusammenhang mit der Menstruation sich heutigen<br />

Tages...nicht mehr aufrecht erhalten lässt.“ 853 Beigel widerlegt dies unter anderem<br />

mit Fällen von fortdauernder Menstruation während der Schwangerschaft, wobei<br />

er sogar erwähnt, daß auch Scanzoni solche Fälle veröffentlicht habe.<br />

Bezüglich der „Dysmenorrhoea nervosa“ hatte Scanzoni offenbar geäußert, daß<br />

die Patientinnen „beinahe insgesamt“ zu den hysterischen Frauen gehörten. Wie<br />

ein Schullehrer kommentiert Beigel, dies habe Scanzoni „richtig bemerkt“, dies<br />

sei „jedoch nicht bei allen Patientinnen der Fall“ 854 – was Scanzoni ja schließlich<br />

auch nicht gesagt hatte.<br />

Eine ähnliche Schullehrerhaltung nimmt Beigel Scanzoni gegenüber bezüglich der<br />

Bindegewebsvermehrung in der Indurationsphase der chronischen Metritis ein,<br />

indem er sagt: „Soweit ist alles richtig. Nun aber fährt Scanzoni fort,<br />

dass...man...den...Zustand des Uterus als einfache<br />

Hypertrophie...bezeichnen , weil...das Gefässsystem an der Zunahme des<br />

Binde- und Muskelgewebes nicht participir, vielmehr...<br />

ausgesprochene Verengerungen .“ 855 Diese Verengungen seien durch<br />

Druck von außen durch das Bindegewebe bedingt, zitiert Beigel nach Scanzoni<br />

und kritisiert hier, daß Scanzoni die Situation „nicht richtig auffasst“, da die<br />

Gefäße sich im ersten Krankheitsstadium durchaus stark vermehrt hätten, dann<br />

aber später obliteriert seien. 856<br />

Scanzonis Aussage über die „Hysteralgie“, daß deren Behandlung „zu den am<br />

wenigsten lohnenden, die Geduld am meisten in Anspruch nehmenden Aufgaben<br />

853 Beigel (1874), I, S. 318<br />

854 Beigel (1874), I, S. 332<br />

855 Beigel (1874), II, S. 359<br />

856 Beigel (1874), II, S. 359. – Diese Kritik ist unberechtigt, denn es handelt sich um eine aus dem<br />

Kontext gerissene Aussage Scanzonis, der beim ersten Stadium der chronischen Metritis<br />

durchaus von einer Hyperämie und Blutgefäßeinsprossung spricht. Hier bezieht er sich aber<br />

auf das zweite Stadium und stellt fest, daß die Gefäße als Teil des Parenchyms sich hier nicht<br />

(wie die Bindegewebs- und Muskelfasern) vermehren.<br />

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