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Dokument 1.pdf (17.982 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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1. Der Rahmen<br />

immer noch hier und da laut werden, welche Gebäranstalten als im Prinzip<br />

unsittliche Einrichtungen betrachten.“ 50<br />

Max Hofmeier schreibt am Ende des Jahrhunderts: „Die <strong>Universität</strong>sinstitute<br />

haben natürlich zunächst andere Zwecke als humanitäre. Aber sie dienen diesen<br />

doch zugleich mit. Wir sehen auch bei ihnen von Jahr zu Jahr mehr, wie die<br />

Einsicht von ihrem Nutzen, von den Vorteilen, die sie ihren Pflegebefohlenen<br />

bieten, in der Bevölkerung immer mehr zum Durchbruch kommt, und wie die<br />

Vorurteile gegen sie schwinden.“ 51<br />

Von Göttingen aus werden weitere Entbindungskliniken in Deutschland<br />

eingerichtet; so 1751 an der Charité in Berlin unter Johann Friedrich Meckel d.<br />

Ä., ebenfalls nach Straßburger Vorbild; 1763 in Kassel unter Roederers Schüler<br />

Georg Wilhelm Stein d. Ä., der 1792 in Marburg eine weitere Anstalt gründet;<br />

1778 die Hebammenschule in <strong>Würzburg</strong> unter Karl Kaspar von Siebold, die aber<br />

erst 1805 unter Adam Elias von Siebold auch für Medizinstudenten ihre Pforten<br />

öffnet; 1779 selbst an der bescheidenen <strong>Universität</strong> Jena unter Röderers<br />

Schwiegersohn Justus Christian Loder, der später nach Halle berufen wurde und<br />

dort 1803 erneut eine Anstalt gründete.<br />

„Erst nach der Gründung der Jenaer Anstalt kommen die Entbindungsanstalten<br />

förmlich ‚in Mode´“. 52<br />

„Ein würdiger Vertreter der deutschen Geburtshelfer war Franz Carl Naegele, seit<br />

1810 ordentlicher Professor des Faches in Heidelberg. Er hat das Verdienst, der<br />

Geburtshilfe als selbständigem Fach ihren Platz neben innerer Medizin und<br />

Chirurgie angewiesen zu haben.“ 53 H. Rohlfs sagte einmal: „Naegele ist von allen<br />

geburtshülflichen Classikern der kritischste und am meisten historisch<br />

gebildete.“ 54<br />

Wie sah es nun mit dem geburtshilflichen Unterricht für Medizinstudenten aus?<br />

Seit Johann Jacob Fried die Tore seiner Hebammenschule 1738 auch für<br />

50<br />

Murken (1971), S. 255<br />

51<br />

Hofmeier (1900), S. 11, vgl. auch Murken, S. 255-264<br />

52<br />

Eulner (1970), S.287<br />

53<br />

Fehling (1925), S. 4, Lentz (1969), S. 9<br />

54<br />

Fasbender (1906), S. 294, vgl. Abb. 2<br />

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