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Dokument 1.pdf (17.982 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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8. Die Zange<br />

Hand des Operateurs“ 985 unterstützend mitwirkte, „ein kombinirtes Verfahren, wie<br />

es ja in der späteren Zeit ganz allgemein geworden.“ 986<br />

„Die Wendung auf den Kopf ist in den letzten Jahren vielfach wieder angerathen<br />

worden, und mit Recht; leider aber kommen die sich dazu eignenden Fälle in der<br />

Praxis nur sehr selten vor.“ 987 Dieser Ansicht waren auch viele andere<br />

Geburtshelfer. „Leider jedoch halten sehr viele Aerzte die Wendung auf den Kopf<br />

nicht einmal eines Versuches werth. ...Ein Hauptgrund, weshalb die Wendung auf<br />

den Kopf so selten ausgeführt wird, liegt unserer Ansicht nach darin, dass man die<br />

Bedingungen, welche zu ihrem Gelingen vorhanden sein müssen, zu sehr<br />

beschränkt hat.“ 988<br />

Scanzoni schreibt: „Niemand kann es in Zweifel ziehen, dass die Wendung auf<br />

den Kopf, wenn sie mit der erforderlichen Umsicht und Dexterität ausgeführt wird<br />

und die ihrem Gelingen günstigen Bedingungen vorhanden sind, eine viel<br />

weniger schmerzhafte, eingreifende, Verletzungen der Mutter und des Kindes im<br />

Gefolge habende Operation darstellt, als die Wendung auf die Füsse.“ 989<br />

„Die Wendung auf die Füsse, obgleich von den Geburtshelfern aller Länder als<br />

eine der wichtigsten tokologischen Operationen anerkannt, hat dennoch oftmals<br />

zu Controversen Veranlassung gegeben.“ 990<br />

Interessant ist zur Wendung auf die Füsse die Methode nach Braxton Hicks, bei<br />

der nur zwei Finger in die Gebärmutter eingeführt wurden, mit denen man<br />

versuchte, die Füße des Kindes zu fassen – durch gleichzeitiges entsprechendes<br />

Verschieben des Kindes mit Hilfe der von außen aufgelegten Hand. Von Peu und<br />

einigen nachfolgenden Autoren wurde die Wendung sogar bei noch nicht<br />

gesprungener Fruchtblase ausgeführt, indem die Hand zwischen Eihäute und<br />

Uteruswand eingeführt wurde: Hatte man die Füße gefunden, wurde dann manuell<br />

die Fruchtblase zerrissen, und anschließend wurden die Füße gepackt. Diese<br />

Methode empfahl Peu – übrigens außer ihm auch Smellie – ausschließlich bei<br />

starken Blutungen; er wurde aber von einigen Autoren falsch verstanden und<br />

985 Fasbender (1906), S. 882<br />

986 Fasbender (1906), S. 882<br />

987 Kieter (1850), S. 267<br />

988 Otto von Franqué, in: <strong>Würzburg</strong>er medizinische Zeitschrift VI (1865), S. 341 und S. 345<br />

989 Scanzoni (1852), S. 59<br />

990 Kieter (1850), S. 286<br />

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