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Dokument 1.pdf (17.982 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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Spezialfächer; Verhältnis der Stadt zur <strong>Universität</strong><br />

Die anderen medizinischen Spezialfächer entwickeln sich erst im 19. Jahrhundert.<br />

Bemerkenswert ist die späte Entstehung der N e u r o l o g i e (1938) sowie der<br />

Eigenständigkeit der U r o l o g i e (1971).<br />

Die erste N e u r o c h i r u r g i e in Deutschland wurde 1934 unter Wilhelm<br />

Tönnis in <strong>Würzburg</strong> gegründet.<br />

Die <strong>Würzburg</strong>er Julius- Maximilians- <strong>Universität</strong> war – jedenfalls in der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts – keine „Durchgangsuniversität“ für junge noch sich<br />

entwickelnde Professoren, die sich später andernorts orientieren würden, sondern<br />

man holte bereits namhafte Persönlichkeiten, die Koryphäen auf ihrem Gebiet<br />

waren, hierher und erreichte es auch, sie durch entsprechende Bezahlung hier zu<br />

halten. Diese Politik ist ein weiterer Umstand, dem die <strong>Universität</strong> ihre Blüte und<br />

ihren deutlichen Zuwachs an Studentenzahlen in dieser Zeit zu verdanken hat.<br />

Zwischen Stadt und <strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong> herrschte allerdings immer schon ein<br />

distanziertes Verhältnis. In der katholischen Bischofsstadt und der konservativen<br />

fränkischen Bevölkerung herrschte Mißtrauen gegenüber der „stark<br />

verliberalisirten und verprotestantirten Professorenschaft“ 216 – dies ist ein sehr<br />

interessanter Aspekt, zumal es doch Julius Echter, der eigentliche<br />

<strong>Universität</strong>sgründer war, der die zuvor überwiegend protestantische Stadt (nicht<br />

zuletzt mit dem Instrument der Hochschule) erst katholisch gemacht hatte!<br />

Bei den üblichen Spaziergängen der Professoren im Ringpark (im Glacis) –<br />

„...man konnte nicht in den dortigen Teil des Glacis gehen, ohne jemand aus der<br />

Kollegenschaft zu treffen. Daß es dabei auch allerhand Klatsch und Feindschaft<br />

gab, ist selbstverständlich,...“ 217 – liefen Persönlichkeiten der Stadt und der<br />

<strong>Universität</strong> häufig aneinander vorbei, ohne voneinander Kenntnis zu nehmen.<br />

„Die Stadt <strong>Würzburg</strong> selber – teils zu schwach, teils uneinsichtig – hat die<br />

Entfaltung ihrer Hochschule mehr behindert als vorangetrieben.“ 218 Die<br />

<strong>Universität</strong> hatte, was finanzielle Mittel oder die Nutzung von Gebäuden oder<br />

Grundstücken betraf – ein Umstand, der sich teilweise bis heute fortsetzt – von<br />

216 Schedel (1995), S. 93, unter Rückgriff auf: Fränkisches Volksblatt Nr. 261 (13. Nov. 1888)<br />

217 Schedel (1995), S.94/95, zitiert nach Margret Boveri<br />

218 Keil (1984), S. 69<br />

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