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Dokument 1.pdf (17.982 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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Resonanz in der Literatur<br />

statt dessen mehr auf Lehrbücher vertrauten, die 70 Jahre älter waren! Vielleicht<br />

ist dies aber auch ein Aspekt des [verständlichen] Neides der Konkurrenz in<br />

St.Petersburg. Eine gewisse Ironie, möglicherweise ebenfalls durch Erfolgsneid<br />

genährt, findet sich auch in einem Artikel des Krakauer Professors Madurowicz<br />

über die „Haematokele uterina“: „Wie bekannt gibt es noch jetzt<br />

sehr gewiegte Gynäkologen, wie unter Anderem Scanzoni, welche die in Rede<br />

stehende Krankheit, wenn auch nicht absolut läugnen, doch als ein während des<br />

Lebens des Weibes von anderen ähnlichen Krankheiten nicht zu unterscheidendes<br />

Leiden ansehen, ja sogar so weit gehen, dass sie sogar den Sektionsbefund als<br />

einen äusserst seltenen angeben.“ 841<br />

Scanzonis Name wird in der zeitgenössischen gynäkologischen Literatur über<br />

Jahre hinweg immer wieder zitiert und der Autor dabei als Kapazität gewürdigt;<br />

seine Aussagen oder von ihm beobachtete Fallbeschreibungen stehen manchmal<br />

sogar für sich genommen gegen die Beobachtungen mehrerer anderer Autoren, –<br />

und haben dennoch Gewicht. Beispielsweise berichtet Kristeller 1872 in einer<br />

Fallbeschreibung über die Heilung eines Uterusfibroms in den „Verhandlungen<br />

der Berliner medicinischen Gesellschaft“ von einem von Scanzoni beobachteten<br />

Fall des völligen Verschwindens eines solchen Fibroms, welches elf Jahre<br />

bestanden hatte, nach dem Puerperium. Dies käme „zuweilen“ vor, und als<br />

Beispiel führt er einzig den von Scanzoni beobachteten Fall an. Demgegenüber<br />

stellt er - nachdem er von der Seltenheit der Entzündungen der Fibrome berichtet<br />

- die Fälle mehr als zehn verschiedener anderer Autoren einschließlich seiner<br />

eigenen vor, in welchen das Fibrom zerfallen und auf natürlichem Wege<br />

abgegangen war. Dennoch behauptet er: „Am seltensten kommt Ausgang von<br />

Heilung durch Zerfall der Geschwulst und durch Abgang der kranken<br />

Gewebstheile auf dem natürlich Wege vor.“ 842 So genügt ein einziges Beispiel<br />

von Scanzoni für die Wertung „zuweilen“ –: und die Beispiele von mehr als zehn<br />

841 Madurowicz, in: Medicinisch-chirurgische Rundschau V (1864), Band I, „Ueber Entstehung,<br />

Erkenntnis und Behandlung der Haematokele uterina“. – Madurowicz war natürlich<br />

entgegengesetzter Ansicht.<br />

842 Kristeller (1872), Verhandlungen der Berliner medicinischen Gesellschaft IV, S. 101<br />

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