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Dokument 1.pdf (17.982 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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Die 1870er Jahre: Geburtsmechanik, Pl. praevia; Kaiserschnitt<br />

Darüber hinaus wird das Problem der atonischen Nachblutung vielerorts<br />

bearbeitet: Fasbender, Breisky, Hamilton, Trousseau, Richter und Runge<br />

beschäftigten sich in den 70er Jahren mit bimanuellen Kompressionsmethoden 137 ,<br />

Dührssen empfiehlt 1887 eine Tamponade des Uterovaginalkanals mit<br />

Jodoformgaze – wie 1776 bereits Leroux –; 1894 ersetzte Fritsch das Verfahren<br />

durch Pressung des Uterus in „forcierter Anteflexionsstellung“ 138 an die<br />

Symphyse mit Hilfe von Watte. Kuhn veröffentlichte 1867 in der „Wiener<br />

medicinischen Presse“ eine Methode zur Tamponade einer Plazenta-praevia-<br />

Blutung, die ursprünglich von Braxton Hicks´ ‚kombinierter Wendungsmethode´<br />

stammte: die Tamponade mit Hilfe des herabhängenden Beines der Kreißenden;<br />

sie wurde ebenfalls in den 70er Jahren von Fasbender angewandt und fand durch<br />

Hofmeier eine weite Verbreitung als „Berliner Methode“, wurde dann aber 1883<br />

durch die von Schauta eingeführte intrauterine Ballonbehandlung ersetzt. 139<br />

Die Kaiserschnittoperation wurde 1876 von Porro erweitert durch eine<br />

gleichzeitige Entfernung des Uterus und seiner Adnexe: ‚Dell´amputazione utero-<br />

ovarica come complemento di taglio caesareo´ 140 ; das „Accouchement forcé“, der<br />

sogenannte vaginale Kaiserschnitt, wurde von Dührssen erst 1896 wieder ins<br />

allgemeine Interesse gerückt, ferner kam man in den 90er Jahren wieder auf die<br />

Smphyseotomie zurück. 141<br />

Ein weiteres viel diskutiertes Thema zum Studium des Geburtsmechanismus blieb<br />

auch in den 70er Jahren die Beckenmessung (die von Laienseite als übersteigert<br />

angesehen wurde, was zur pejorativen Bedeutung von „beckmesserisch“ führte).<br />

Hegars Artikel: ‚Die Beckenaxe´ im Archiv für Gynäkologie Band I, 1870, ist in<br />

diesem Zusammenhang zu erwähnen, ebenso förderte Breisky durch eine<br />

Abhandlung im ‚Wiener medicinischen Jahrbuch´ (1870) die Technik der<br />

Messung des Beckenausgangs, 1897 durch Klien erweitert. 142 Ebenfalls<br />

beschäftigten sich intensiv mit der Beckenmessung: Crouzat (1881), Skutsch<br />

(1886), Kehrer, und Löhlein, letzterer in der Zeitschrift für Geburtskunde und<br />

137 Fasbender (1906), S. 395<br />

138 Fasbender (1906), S. 397<br />

139 Fasbender (1906), S. 397; zum <strong>Würzburg</strong>er Gynäkologen Max Hofmeier und seinen Ansichten<br />

zum Zustandekommen einer Placenta praevia vgl. auch Klimt (1988), S. 63-68<br />

140 Fasbender (1906), S. 395<br />

141 Fasbender (1906), S. 397<br />

142 Fasbender (1906), S. 397<br />

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