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Dokument 1.pdf (17.982 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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7. Scanzoni als Autor<br />

wohl gewiss seinen Grund darin haben, dass gewisse Anomalien in der<br />

Geburtshilfe an gewissen Orten und zu gewissen Zeiten merkwürdig häufig, dann<br />

aber wieder äusserst selten vorkommen. [Dies ist wohl eine nicht ganz<br />

ernstzunehmende Erklärung; vielmehr ist anzunehmen, daß Scanzoni und Kiwisch<br />

andere Krankheitsbegriffe für ein und dieselbe Symptomatik verwendeten.] Wenn<br />

Scanzoni behauptet, dass er in allen für Rheumatismus erklärten Fällen eine<br />

entzündliche Affektion aufzufinden vermochte, so widerspricht dies keineswegs<br />

den Ansichten über den Rheumatismus der Gebärmutter. ...Beim Rheumatismus<br />

uteri stehen die Energie und der Erfolg der Muskelkontraktionen in keinem<br />

Verhältnis zu dem überaus heftigen Schmerze, der sie begleitet, und wenn<br />

Scanzoni diesen Zustand als spastische Affektion bezeichnet, so liegt der<br />

Unterschied eben nur im Namen.“ 829<br />

Bezüglich der Pathologie der Gebärmutterpolypen gab es einen bekannten Artikel<br />

Scanzonis aus seinen „Beiträgen“ 830 , der – wie nicht anders zu erwarten –<br />

aufgrund der neuen pathologisch-anatomischen Erkenntnisse viele althergebrachte<br />

Erklärungen ablöste. Interessanterweise scheint aber Scanzoni den<br />

Hauptentstehungsgrund für die fibrinösen Polypen in einem abgelaufenen Abortus<br />

zu vermuten, eine Ansicht, die Rokitansky aufgrund von Fallbeschreibungen „zu<br />

erweitern im Stande ist“ 831 , immerhin aber auch bestätigte: „Die fibrinösen<br />

Polypen erklärt Kiwisch für ein Coagulum, das aus dem Menstruationsblut von<br />

Weibern, die nie geboren haben, herrühren soll. Scanzoni hingegen glaubt, dass<br />

hier ein Abortus vorhanden sei, welche Ansicht in neuester Zeit auch Rokitansky<br />

durch die Untersuchung zweier Fälle bekräftigte.“ 832<br />

– Auch bezüglich der operativen Therapie der Uteruspolypen war Scanzoni ein<br />

führender Autor: „Scanzoni zieht die Exzision und die Torsion der Unterbindung<br />

vor. ...Für die Exzision ist es gewiss am besten, wenn man nach Scanzonis Rath<br />

den Polypen vor die Genitalien herausleitet und ihn dann mit einer Scheere<br />

829 Revue der Wiener Medizinal-Halle 1861, 2, S. 141<br />

830 Scanzoni´s Beiträge 2 (1855), S. 92; Medizinische Neuigkeiten 6 (1856), S. 55; Verhandlungen<br />

der Gesellschaft für Geburtshilfe in Berlin<br />

831 Medizinische Neuigkeiten 11 (1861), S. 113; aus: Zeitschrift der Aerzte zu Wien, 1860<br />

832 Revue der Wiener Medizinal-Halle 1861, 1, S. 62<br />

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