8.3.1 Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) - Stadt Emden
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TenneT Offshore GmbH Rev.-Nr. <strong>8.3.1</strong> <strong>Landschaftspflegerischer</strong> <strong>Begleitplan</strong> (<strong>LBP</strong>)<br />
DolWin3 Seetrasse/ 600-kV-Leitung DolWin gamma -<br />
Dörpen/West - Deichkreuzung Hamswehrum -<br />
3-0 Erläuterungsbericht<br />
IBL Umweltplanung GmbH<br />
3.3.4 Seitenanker, Kreuzungsbauwerke und Muffeninstallation<br />
3.3.4.1 Seitenanker<br />
Bei z.T. nur geringen Wassertiefen kommt anstelle eines motorisierten Verlegeschiffs eine<br />
Verlegebarge zum Einsatz, die mittels eines Zugankers (auf der Trasse) und maximal vier seitlich<br />
ausgebrachten Positionsankern bewegt wird (im Nearshorebereich meist 2, im Offshorebereich meist<br />
3 Anker). Die positionsgenaue Kabelverlegung wird durch den Einsatz einer entsprechenden Anzahl<br />
von Schub- und Schleppschiffen unterstützt, die bei normalen Wind- und Strömungsbedingungen<br />
auch in der Lage sind, die Aufgaben der seitlichen Positionsanker zu übernehmen. Bei Einsatz im<br />
Flachwasser können die Antriebe zu Auskolkungen des Gewässergrunds führen (entsprechend<br />
wird eine Schutzmaßnahme S3 festgelegt, Kap. 5.1).<br />
Insgesamt benötigen die Verlegegeräte einen Arbeitskorridor von 400 m, der sich aus beidseitigen<br />
Arbeitsstreifen von je 200 m zusammensetzt. In diesem Korridor kann (!) bei entsprechenden Witterungs-<br />
und Strömungsverhältnissen das Setzen von Positionsankern nötig werden. In dem Fall handelt<br />
es sich um tonnenschwere Anker bis zu 3 m Breite, die sich bis zu 0,5 m tief mehrere Meter<br />
(bis zu 10 m Strecke) durch das Sediment ziehen, wenn sie nicht einvibriert werden. Dieses ist<br />
nur im Wattbereich möglich. Bei größeren Wassertiefen scheidet ein Einvibrieren aus.<br />
Es wird im Worst Case (!) von 4 seitlichen Positionsankern – Seitenanker - ausgegangen, deren neue<br />
Positionierung auf der Trasse alle 600 m erfolgt.<br />
Die Wirkungen der Positionsanker sind mit Durchmischung und Gefügestörung der Sedimente<br />
verbunden (vergleichbar den Wirkungen beim Räumen des Arbeitsbereichs mit Suchankern).<br />
Die Aufwirbelung von Sedimenten und deren Deposition im Seitenraum wird in diesem Fall<br />
nicht berücksichtigt, weil im Ansatz mit 4 Positionsankern bereits der „Worst Worst Case“ abgebildet<br />
ist und sich die Anker in der Regel bereits auf sehr kurzer Strecke (kürzer als 10 m)<br />
stabil positioniert haben, so dass das Sediment nicht auf längerer Strecke durchwühlt und<br />
aufgewirbelt wird.<br />
Im Weiteren wird davon ausgegangen, dass keine Seitenanker im Misch- und Schlickwatt eingesetzt<br />
werden. Eine entsprechende Vermeidungsmaßnahme ist mit V5 (Kap. 5.1) festgelegt.<br />
Ankerseile oder -ketten können großflächig Abrasionserscheinungen der Wellenrippeln verursachen<br />
und die Epifauna schädigen. Bei der Netzanbindung HelWin1 waren im Sandwatt die Spuren jedoch<br />
nach ein bis zwei Tiden nicht mehr sichtbar (GFN 2012). Grundsätzlich wird für die Seitenanker<br />
empfohlen, statt Stahlseilen oder Ankerketten die leichteren Polypropylenleinen zu verwenden<br />
(GFN 2012, S. 68). Dies setzt voraus, dass besagte Leinen ausreichend zug- und reißfest sind,<br />
weil eine entsprechend zu restriktiv formulierte Vermeidungsmaßnahme (V5) ansonsten nicht<br />
umgesetzt werden kann, ohne eine sichere Kabelverlegung in der Seetrasse zu gewährleisten.<br />
Wenn auch mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit bedeutet dieser Worst Case für die Seetrasse<br />
DolWin3 im Sandwatt und im Flachwasser (Bauabschnitt 2) von 6 Ankerpositionierungen á vier Seitenanker<br />
auszugehen (24 Seitenanker). Im Bauabschnitt 3 (Sublitoral) – Westeremstrasse – sind Positionsanker<br />
voraussichtlich unumgänglich. Auf der Strecke von rund 37,3 km Länge sind theoretisch<br />
62 Ankerpositionierungen möglich. Zudem erfolgt die Kabelverlegung vor der eigentlichen Kabelverlegung<br />
voraussichtlich ein Pretrench (insgesamt rund 124 Umpositionierungen). Die Anzahl der Seitenanker<br />
(4 Stk. je Positionierung) beträgt im Bauabschnitt 3 damit 496, mit Bauabschnitt 2 sind es insgesamt<br />
theoretisch maximal 520 (Worst Case).<br />
Anlage <strong>8.3.1</strong> - Stand: 27.11.2012 Seite 34 von 97