8.3.1 Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) - Stadt Emden

TenneT Offshore GmbH Rev.-Nr. 8.3.1 Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP)
DolWin3 Seetrasse/ 600-kV-Leitung DolWin gamma -
Dörpen/West - Deichkreuzung Hamswehrum -
3-0 Erläuterungsbericht
IBL Umweltplanung GmbH
sprechender Fläche vorhanden noch ist es offensichtlich realistisch, dass entsprechende Küsten-
schutzbauwerke für einen Rückbau und als Ausgleichsmaßnahme zur Verfügung stünden.
Alle weiteren Realkompensationsmaßnahmen außendeichs im Eulitoral würden gleichermaßen hochwertige
Lebensräume betreffen, die – wenn überhaupt - nicht entsprechend aufgewertet werden können.
Die Maßnahmen würden ihrerseits mit erheblichen Beeinträchtigungen verbunden sein.
Für einen gleichwertigen Ersatz könnten im Küstenraum außen- oder binnendeichs entsprechend
große Flächen um 3 respektive 4 Wertstufen aufgewertet werden. Sind die Aufwertungsmöglichkeiten
geringer, erhöht sich die erforderliche Kompensationsfläche entsprechend. Eine Realkompensation
der Beeinträchtigungen durch Ersatzmaßnahmen im terrestrischen Bereich an der Küste oder auf den
Inseln kann zudem gleichbedeutend sein mit einer Inanspruchnahme ebenfalls gleichsam gesetzlich
geschützter oder naturnaher Biotope. Diese Flächen sind in der Regel ebenfalls nicht weiter und wenn
nur gering aufwertbar, z.B. durch Beseitigung von Störungen.
Aktuell steht nur eine umsetzbare Ersatzmaßnahme (Leybucht-Mittelplate) zur Verfügung. Mit dem
Maßnahmengebiet „Leybucht-Mittelplate“ wurden die Eingriffe durch die Projekte BorWin2, Riffgat und
DolWin1 (jeweils Seetrasse) kompensiert. Bereits die im Verfahren befindliche und parallel zu
DolWin1 verlaufende Seetrasse DolWin2 kann dort nicht mehr kompensiert werden und damit auch
nicht die durch dieses Vorhaben verursachten Eingriffe. Soweit Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen
nicht zur Verfügung stehen, wie sich ebenfalls aus einer Besprechung zwischen NLWKN, NLPV und
TenneT am 13.01.2012 (betreffend das Projekt DolWin2) ergab, und soweit die Belange des Naturschutzes
und der Landschaftspflege bei der Abwägung aller Anforderungen an Natur und Landschaft
dem Interesse an der Realisierung des Vorhabens nicht vorgehen, darf der Eingriff gleichwohl zugelassen
werden. In einem solchen Fall hat der Verursacher Ersatz in Geld zu leisten (§ 15 Abs. 5 und 6
BNatSchG).
6.2 Ermittlung der Höhe des Ersatzgeldes
Im Zuge der Ersatzgeldermittlung sind u.a. die durchschnittlichen Kosten der nicht durchführbaren
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu berücksichtigen (§ 15 Abs. 6 Satz 2 und 3 BNatSchG). Wie
oben ausgeführt, sind als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen grundsätzliche solche Maßnahmen
geeignet, die zu einer Verbesserung der Potenziale des Naturhaushalts und des Landschaftsbilds
führen, wenn diese im Zuge von Eingriffsvorhaben erheblich beeinträchtigt werden.
Realkostenermittlung für umgesetzte oder in Umsetzung befindliche Maßnahmen
Für die Herleitung eines durchschnittlichen Ersatzgeldes bezogen auf dieses Vorhaben zur Netzanbindung
des OWP Nordergründe werden durch TenneT vier Kompensationsmaßnahmen hilfsweise zu
Grunde gelegt, die von TenneT derzeit durchgeführt werden bzw. bereits abgeschlossen sind und die
als Realkompensationsmaßnahmen für vergleichbare Eingriffe gewählt worden sind. Es handelt sich
u.a. um folgende Maßnahmen 43 , deren einzelne Flächengrößen (Umfang der Maßnahmen) bereits
Schwere und Intensität des Eingriffs einerseits und die Aufwertbarkeit durch die einzelne Maßnahme
andererseits berücksichtigt. Der Preis pro Quadratmeter steht somit im richtigen Verhältnis zum Eingriff
respektive zum Umfang der Kompensationsfläche.
43
Beschreibung der Maßnahmen, Kostenangaben und Durchschnittskostenpreis pro m² von TenneT per mail vom 18.01.2012
mitgeteilt, ergänzt am 08.03.2012
Anlage 8.3.1 - Stand: 27.11.2012 Seite 87 von 97