8.3.1 Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) - Stadt Emden

TenneT Offshore GmbH Rev.-Nr. 8.3.1 Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP)
DolWin3 Seetrasse/ 600-kV-Leitung DolWin gamma -
Dörpen/West - Deichkreuzung Hamswehrum -
3-0 Erläuterungsbericht
IBL Umweltplanung GmbH
Angrenzend an das Gebiet wurde eine sog. „Pufferzone“ eingerichtet, in der die Bewirtschaftungs-
maßnahmen zur Grünlandnutzung geregelt sind und deren Fläche ebenfalls in das Monitoring
miteinbezogen ist.
Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf ca. 168.006,87 €. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
Flächenkauf: rund 43.100,00 €, Grundsteuer, Gestattungen, Gebühren und Entschädigungen:
66.720,00 €, Umsetzung der Maßnahme: rund 93.200,00 €, Monitoring (inkl. Planung für die
nächsten 8 Jahre): 31.500,00 €. Die Fläche, die anteilig auf TenneT entfällt, hat eine Größe von
17,5 ha, so dass sich Kosten in Höhe von 0,96 €/m² ergeben.
IV. Grohdepolder Norderney
In zentralen Bereichen des „Grohdepolders“ auf Norderney sind durch dominante Flatterbinsenbestände
sowie durch Gehölzbestände, die dem Offenlandcharakter des Grünlandareals widersprechen,
keine optimalen Habitatbedingungen für Rastvögel gegeben. Durch eine mindestens 5-jährige Pflegemahd
auf Flächen mit Flatterbinsendominanz von > 40% und durch Entfernung von
Gehölzbeständen lässt sich die Fläche als Habitat für wertbestimmende Rastvögel des Nationalparks
optimieren.
Die Kosten für die Durchführung dieser Maßnahme belaufen sich auf 523.453,51 €. Im Einzelnen entfallen
die Kosten wie folgt auf die einzelnen Positionen: Planung: rund 23.400,00 €, Umsetzung (Unterhaltung
und Monitoring) rund 426.900,00 €, Entschädigungen: 73.200,00 €. Aufgrund der Flächengröße
von ca. 44,6 ha ergibt sich ein Quadratmeterpreis für die Maßnahme von 1,17 €/m².
Zwischenergebnis
Der aus den vorstehenden Kosten der vier Maßnahmen berechnete Mittelwert beträgt 2,08 €/m².
Die ermittelten 2,08€/m² als Durchschnittspreis sollen zunächst als erstes Zwischenergebnis hilfsweise
herangezogen werden, um einen ersten Quadratmeterpreis für die Höhe der Ersatzzahlung zu
erhalten.
Zusätzlich schlagen wir vor, die Kosten für die Herstellung oder Aufwertung von Weichbodenlebensräumen
in die Ermittlung der Höhe des Ersatzgeldes einzubeziehen, um einen noch engeren Bezug
zum Eingriff herzuleiten. Unser Vorschlag begründet sich im Einzelnen wie folgt:
Kostenermittlung für nicht durchführbare Ausgleichsmaßnahmen
Bezogen auf die ermittelten Eingriffe für dieses Vorhaben sind als funktionsbezogener Ausgleich theoretisch
rund 3,6 ha Flachwasserzonen (Biotoptyp KMF/KMFx) deutlich (nämlich um 2 bis 3 Wertstufen)
und rund 1,0 ha vegetationsloses Watt (Biotoptyp KWK, um 3 bis 4 Wertstufen) aufzuwerten bzw.
oder aus vorhandenen Flächen mit derzeit geringer Bedeutung neu herzustellen.
Als nicht durchführbare aber Kosten-berechenbare Kompensation wird der Rückbau befestigter Ufer
oder von Buhnen als Küstenschutzbauwerke im Eulitoral herangezogen. Diese theoretische Maßnahme
hat einen räumlichen und funktionalen Bezug zum Eingriff.
Im Istzustand handelt es sich als Küstenschutzbauwerke um Biotoptypen sehr geringer Bedeutung.
Sie sind als überbaute bzw. versiegelte Flächen entsprechend dem Harmonisierungskonzept von IBL
(Entwurf, Stand April 2012) mit der Wertstufe 0 zu bewerten. Nach dem Rückbau und der Renaturierung
der Grundflächen handelt es sich um Eulitoralflächen der Wertstufe 5 (rechn. Aufwertungsfak-
Anlage 8.3.1 - Stand: 27.11.2012 Seite 89 von 97