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Robert Ritter: Ein Menschenschlag.Erbärztliche und - sifaz

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<strong>Ein</strong>zelheiten über den Schwachsinn <strong>und</strong> die Asozialität dieser<br />

Familien berichtet die Erbtafel, auf die wir verweisen').<br />

Aus ihr können wir ersehen, welche Ausbreitung der angeborene<br />

Schwachsinn nimmt, vor allem dann, wenn die Kinderzahl<br />

dieser Minderwertigen besonders groß ist. Wir sehen die<br />

überaus ungünstige Wirkung, wenn zwei Schwachsinnige einander<br />

heiraten, da in diesen Fällen die weit überwiegende Zahl der Kinder<br />

wiederum schwachsinnig wird. Nur in seltenen Fällen können<br />

beidseitig schwachsinnige Eltern auch einmal ein durchschnittlich<br />

begabtes Kind haben, nämlich dann, wenn wenigstens ein Großelternteil<br />

nicht-schwachsinnig war.<br />

Vber die Nachkommenschaft von Schwachsinnigen sind bekanntlich<br />

zahlreiche mehr oder minder brauchbare Nachfahrentafeln<br />

veröffentlicht worden. Man ging dabei gewöhnlich davon<br />

aus, aufzuzeigen, in welchem Ausmaß sich der Schwachsinn im<br />

Laufe der Generationen ausbreitete. Der allgemein bekannteste<br />

Stammbaum dieser Art dürfte wohl derjenige von Goddard<br />

über die Familie K a llika k sein 2). Jedenfalls ist er heute noch<br />

immer das meist angeführte Schulbeispiel.<br />

Daß derartige Untersuchungen gerade für das, wofür sie gerne<br />

herangezogen werden, nämlich für die Beurteilung der Vererbung<br />

des Schwachsinns, völlig wertlos sind, das ist bisher viel zu wenig<br />

beachtet worden.<br />

Alle derartigen „Stammbaum"-Veröffentlichungen gehen von<br />

der gr<strong>und</strong>legend falschen Voraussetzung aus, als ob die schwachsinnigen<br />

oder anderweitig erbkranken Nachfahren in der 2., 3.,<br />

4., 5. <strong>und</strong> 6. Generation ihre wesentliche Belastung von dem einen<br />

zufällig bekannten oder erforschten schwachsinnigen oder erbkranken<br />

Ahnen herleiten.<br />

Hätte man sich auch nur in einem Falle einmal die Mühe<br />

gemacht, auch die übrigen Vorfahren solcher vielgliedrigen Nachkommenschaften<br />

mit zu untersuchen, so hätte man sehr bald entdeckt,<br />

daß unter diesen Vorfahren noch zahlreiche andere Schwachsinnige<br />

figurieren, die erbmäßig an der Ausbreitung des Schwachsinns<br />

gleichbedeutend mitbeteiligt sind.<br />

Es bedarf gar keiner über 6 Generationen zurückreichenden<br />

1) Vgl. Erbtafel I.<br />

2) Vgl. auch Dugdale „The Jukes".

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