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Robert Ritter: Ein Menschenschlag.Erbärztliche und - sifaz

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Ahnen der uns bekannten asozialen Geschlechter waren aber nicht<br />

festzustellen, ebensowenig zeigten sich irgendwelche Hinweise,<br />

an welchen Orten <strong>und</strong> in welchen Gegenden die Glieder der da<br />

zwischenliegenden Generationen ausfindig gemacht werden könnten,<br />

vorausgesetzt, daß hier überhaupt verwandtschaftliche Beziehungen<br />

beständen.<br />

Das Bestreben, über die Gesamtheit der aufgeworfenen<br />

Fragen doch noch Klarheit zu gewinnen, die bestehenden Lücken<br />

zu schließen <strong>und</strong> die vermutlichen Zusammenhänge aufzudecken,<br />

ließ uns nicht ruhen, bis wir im Laufe eines Jahres durch unermüdliche<br />

Nachforschungen ausreichendes Material gef<strong>und</strong>en hatten,<br />

das gestattete, uns ein Bild über jene Sippschaft zu machen, aus<br />

der der Stammvater eines der Geschlechter hervorgegangen war,<br />

das besonders viele getarnt Schwachsinnige zu den Seinen zählt<br />

Aus alten Kirchenbüchern, Bürgerlisten, Gemeinderatsprotokollen,<br />

Strafregistern <strong>und</strong> Gerichtsrepertorien, aus Pfarrchroniken<br />

<strong>und</strong> Schulzeugnissen, aus Akten der Oberämter <strong>und</strong> der Polizeibehörden,<br />

aus Krankengeschichten <strong>und</strong> Leichenscheinen, aus<br />

kreisärztlichen Aufstellungen über Epidemien <strong>und</strong> Selbstmorde,<br />

aus dem Material der Vorm<strong>und</strong>schafts-, Wohlfahrts- <strong>und</strong> Jugendämter,<br />

aus den Karteien der Armenhäuser, Pflegeanstalten <strong>und</strong><br />

Schwachsinnigenheime, vor allem aber aus beiseite gelegten <strong>und</strong><br />

nicht beachteten alten Urk<strong>und</strong>en, die sich auf noch nicht entrümpelten<br />

Böden <strong>und</strong> in Kellerräumen fanden, sowie in zum Teil<br />

stark verstaubten Aktenbündeln, die in Stadt-, Spital-, Kreis<strong>und</strong><br />

Staatsarchiven aufgestapelt waren, hatten sich hie <strong>und</strong> da<br />

noch Aufzeichnungen entdecken lassen, die für unsere erbk<strong>und</strong>lichen<br />

Forschungen über einige Vaganten-Sippschaften verwertbar waren.<br />

Der Inhalt des überaus vielseitigen, auf diese Weise gesammelten<br />

Materials wurde nun auf großen Sippschaftstafeln derart<br />

verzeichnet, daß für charakteristische Reaktions- oder Verhaltensweisen<br />

in jedem Kreis, der in üblicher Weise einen Sippenangehörigen<br />

darstellt, ein besonderer Sektor ausgewählt wurde, der dann<br />

darüber Auskunft geben sollte, ob der betreffende Mensch sich<br />

asozial verhalten hatte, ob er intelligent oder schwachsinnig, ob<br />

er krank oder süchtig war, ob sich bei ihm ein Hang zum Wandern<br />

bemerkbar machte, ob er zu Delikten gegen das Eigentum oder<br />

auch zu Delikten gegen die Person neigte u. a. m.<br />

Im Laufe der Zeit stellte sich nun bei dieser Arbeit die bemerkenswerte<br />

Tatsache heraus, daß H<strong>und</strong>erte von asozialen

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