Robert Ritter: Ein Menschenschlag.Erbärztliche und - sifaz

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denen Auszüge zu machen waren, ermöglichten es, einen ganzen
Menschenschlag in seinen genealogischen Zusammenhängen zu erkennen
und aufzuzeigen.
Es ist kein Zufall, daß gerade von denjenigen Menschen,
denen wir nachgingen, mehr als nur die Namen in den Tauf-,
Ehe- und Totenbüchern verzeichnet sind, denn als Fremde erhielten
die Landstreicher, die jedes Kind an einem anderen Ort
gebaren, häufig einen Zusatz, wie etwa „vagi" oder „vagabundi",
und so kommt es auch, daß sich gerade über sie in den Kirchenbüchern
hie und da mehr Anmerkungen finden als bei den Gliedern
eines bodenständigen Schlages.
Das, was die Pfarrbücher nicht sagen, läßt sich in späterer
Zeit bei Menschen, die sich als gemeinschädlich erwiesen, aus
Gemeinde-, Gerichts-, Zuchthaus-, Polizei-, Fürsorge-, Armen- und
Auswandererakten entnehmen. Ohne die Kenntnis dieses im Verborgenen
ruhenden, erfreulicherweise noch nicht „ausgeschiedenen"
und nicht „entrümpelten" Materials, und ohne daß uns in großzügiger
Weise gestattet worden wäre, auch in das gegenwärtige
Aktenmaterial der Behörden Einsicht zu nehmen, wäre die vorliegende
erbbiographische bzw. erbpathographische Arbeit, die in
dieser Art und in diesem Ausmaße bisher meines Wissens noch
nicht versucht wurde, niemals möglich gewesen.
Es ist mir daher ein Bedürfnis, den Direktoren in- und ausländischer
Staats-, Stadt- und Privatarchive, den Leitern der
Kriminalpolizeileitstellen in Stuttgart, Karlsruhe_ und München,
den Land- und Amtsgerichtsdirektoren, den Leitern von Fürsorgeanstalten
und -ämtern, den Zuchthaus- und Gefängnisdirektionen
sowie den Bürgermeistern vieler Ortschaften aufrichtig für das
Entgegenkommen zu danken, das sie erwiesen, indem sie mir
und dem kleinen Kreis meiner Mitarbeiter gestatteten, in ihren
Beständen zu stöbern und Auszüge aus dem in ihrem Besitz
befindlichen und für unsere Zwecke brauchbaren Akten- und
Archivmaterial zu machen.
Gefördert wurde die Arbeit durch die Empfehlungen, die wir
von den Medizinal- und Polizeireferenten der Ministerien sowie
von dem evangelischen Oberkirchenrat, dem erzbischöflichen
Ordinariat in Freiburg und dem bischöflichen Ordinariat in Rottenburg
erhielten.
So gingen uns auch immer wieder zahlreiche Pfarrer, Ärzte,
Richter, Lehrer, Justiz- und Polizeibeamte in jeder Hinsicht