Robert Ritter: Ein Menschenschlag.Erbärztliche und - sifaz

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der Friedel geboren wird, so ist es ja gut denkbar, daß die erste
etwa 1730 geborene Frau, von der wir wissen, daß sie 1766 eine
zum zweiten Male verheiratete Wittfrau war, inzwischen verstorben
ist.
Bemerkenswert ist aber, daß sowohl im Taufeintrag des
Friedrich wie des Jakob Eberle der Vater Johann Georg und
nicht Sigmund heißt.
Die Annahme liegt nun nahe, daß der „kropfete Sigmund"
sich aus Gründen der Personenstandsverschleierung stets nach
seinem Vater Johann Georg nannte und entsprechend gefälschte
Schriften führte.
Wenn auch mit einer fast an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit
anzunehmen ist, daß die genealogischen Verhältnisse
sich, wie folgt, verhalten, so fehlt doch noch ein weiterer
Beweis, der uns bis jetzt nicht erlaubt, endgültige genealogische,
erbbiologische und kriminalbiologische Schlüsse zu ziehen.
Johann Georg Ebenen
„Löchgemer" oder „ Schnallenjerglen"
bald evgl., bald kath.
Anna Mau
Maria Magdalena Mayer Joh. Georg Sigmund Margarete Susanne
kath. „kropfete Sigmund"
ev. get. 1. 12. 1739 bei
Dornhan, „kath."
II
Friedrich
geb. 19. 6. 1766 in
Kuppingen, „kath."
vulgo :
„Sehinderfrieder"
kath. verh. 30. 4.1783
in Hofen b Cannstadt
Jos. Jakob
ev. get. 8.3. 1785 in
Groß-Aspach /
Backnang. vulgo :
„Schnurchler"
„Kropfhalsiger
Jakob"
Dieses Beispiel hat uns ebenso wie die vorhergehenden gezeigt,
in welcher Weise es gelingen konnte, mit Hilfe alter Gaunerlisten,
alter Gerichtsakten und unter Hinzuziehung der Kirchenbücher
eine Anzahl von Bettel-, Diebs- und Gaunergeschlechtern
aufzudecken, die vor 2 Jahrhunderten gelebt hatten.
Während wir anfangs auf dem Wege über die Ahnenforschung
bis zu den Vagabunden vorgedrungen waren, stellte sich uns jetzt
die Aufgabe, auch die Nachkommen der inzwischen entdeckten
alten Gaunerfamilien aufzuspüren.