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DIE FAMILIEN - Mzes - Universität Mannheim

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Das Kloster Urspring besass einen eigenen Friedhof, nördlich und westlich der<br />

Klosterkirche gelegen, und, da das Areal flächenmäßig begrenzt war, auch ein Beinhaus<br />

an der westlichen Klostermauer (siehe Lageplan von 1826).<br />

20<br />

Schelklingen im Spätmittelalter und der Neuzeit auf einer Postkarte. Zeichnung<br />

vermutlich von Konrad Albert Koch um 1910. Im oberen Bildteil erkennt man<br />

deutlich die „Urspringer Vorstadt“ zwischen Schlossberg und Stadtmauer, welche<br />

im Osten durch eine Mauer geschützt wurde. Die Westmauer wurde durch einen<br />

Torbogen, das „Vorstadttor“ durchbrochen; die Strasse spaltete sich, wenn man<br />

die Vorstadt verließ, in die „Hausener od. Schelklinger Steige“ und den Fahrweg<br />

nach Urspring. Die Urspringer Vorstadt bestand aus vier Häusern und war nach<br />

Urspring eingepfarrt. Im oberen Bildteil erkennt man im Hintergrund die<br />

Eremitage „St. Nikolaus“, erhöht auf einem Felsen, mit Doppelwalmdach,<br />

ebenfalls zur Pfarrei Urspring gehörig. Im Mittelalter stand hier die „St.<br />

Nikolauskapelle“ mit Wohnung für einen Eremiten, welche 1727 durch das<br />

abgebildete schlossartige Wohnhaus ersetzt wurde.<br />

Die Stadt Schelklingen und ihre demographische Entwicklung<br />

Bis weit in die Neuzeit hinein ist die demographische Entwicklung vieler Städte und<br />

Dörfer fast überhaupt nicht nachzuvollziehen. In vielen Fällen bieten erst die<br />

Kirchenregister die Quelle, auf der sich eindeutige Aussagen aufbauen lassen. Dennoch<br />

ist die von Heinrich Günter im Jahr 1939 in seiner „Geschichte der Stadt Schelklingen<br />

bis 1806“ aufgestellte Behauptung, daß Anhaltspunkte zur Berechnung der<br />

Einwohnerzahl Schelklingens vor 1600 fehlen, zu korrigieren. Diese Angabe ist richtig,<br />

wenn man sie ausschließlich auf schriftliche Aussagen bezieht. Die Ansicht Günters<br />

besteht jedoch zu Unrecht, wenn man aus Angaben für benachbarte Städte auf<br />

Schelklingen Rückschlüsse zieht. Für die Stadt Blaubeuren wurde aus der<br />

Türkensteuerliste von 1545 eine Einwohnerzahl von 915 errechnet. Nach den Angaben<br />

über die Zahlen der bewohnten Häuser in der Stadt aus den Lagerbüchern von 1457,<br />

1470, 1501 und 1575 wies die Stadt eine weitgehend konstante Anzahl von Häusern

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