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DIE FAMILIEN - Mzes - Universität Mannheim

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Hausnummer noch genannt wurde, während sie bei der Taufe an letzterem Tag, wie bei allen<br />

folgenden, wieder weggelassen wurde).<br />

Auf der Basis dieser Zählweise wurden auch die Zählungen der Haushalte und der<br />

Bevölkerung in den Jahren 1801 und 1804 durchgeführt, deren Register das Stadtarchiv<br />

Schelklingen verwahrt 4 . Offenbar wurde dieses Conscriptionssystem auch über das Jahr 1800<br />

hinaus und mindestens bis 1804 beibehalten. Nach 1804 und vor 1819 muß man wieder das<br />

alte System eingeführt haben, denn die Brandversicherungsliste von 1819 geht wieder nach<br />

dem alten System vor.<br />

Das Tauf-, Ehe- und Sterbebuch der kath. Pfarrei Schelklingen aus den Jahren 1784–1803<br />

enthält eine vollständige Liste der Schelklinger Einwohner bzw. Familienvorstände mit der<br />

jeweiligen Wohnungs- bzw. Hausangabe. Die in der Liste genannten Hausnummern haben<br />

zwar nur kurzfristig bestanden, doch bieten sie die Möglichkeit, die Häuser und Wohnungen<br />

zu lokalisieren. Ein Ausgangspunkt stellt der genaue Stadtplan von Schelklingen durch die<br />

Aufnahme des Geometers Jakob Veit im Jahre 1821 dar. Nach den Angaben der vorliegenden<br />

Liste scheint sich herauszukristallisieren, daß das sozial beste Viertel in der Stadt in den<br />

Häusern beim Vorderen Tor, in der Marktgasse und der Kirche lag. Denn hier befanden sich<br />

die Gasthäuser, öffentlichen Gebäude und die Häuser der Urspringer Kapläne. Aber<br />

Stadtviertel mit deutlichen Unterschieden konnten sich in der kleinen Stadt Schelklingen nicht<br />

herausbilden. So lagen verschiedentlich Häuser in Handwerkergassen, wo man sie nicht<br />

vermutet hätte: z.B. das Steinsche Kaplaneihaus in der Färbergasse, das Badhaus am Ende der<br />

Färbergasse, das Rothsche Kaplaneihaus in der Stadtschreibereigasse, die drei Adelssitze<br />

Rennhof, Stauffenbergsches Schloß und Bemelberger Schlößle gar im „Hafnerviertel“ im<br />

Südwesten der Stadt, und die Malerfamilie Wolcker wohnte in der (ehemaligen) Langegasse.<br />

Die folgende Tabelle enthält die Hausnummern der Stadt Schelklingen nach der<br />

Conscriptionsordnung vom 31. Juli 1786. In Klammern wurden die entsprechenden<br />

Familienbuchnummern der Haushaltsvorstände und deren Beruf ergänzt. Im beigefügten<br />

Stadtplan, basierend auf dem Katasterplan des Geometers Jakob Veit von 1821, wurden die<br />

Hausnummern eingetragen.<br />

Hnr. Besitzer bzw. Bewohner, Gebäudename (in Klammern Beruf und Nr. des<br />

Familienbuchs; vgl. auch nachstehenden Stadtplan Schelklingens von 1821)<br />

1 das vordere Thor<br />

2 Sebastian Kneer (Ziegler, Familienbuch Nr. 904)<br />

3 Rosenwirt<br />

4 Johann Hepperle (??? 625) und Johann Menne (Sattler 1170, 1171)<br />

5 Spital<br />

6 Sonnenwirt<br />

7 Dominikus Rik (Weber 1321, 1322A, 1323)<br />

8 Pfarrhaus<br />

9 Frühmeßhaus<br />

10 Schulhaus<br />

11 Konrad Ginter (Hafner 514, 515)<br />

12 Xaver Betz (Schreiner 119, 122)<br />

13 Bürgermeister Schloder (1478)<br />

14 Kaplan Schuesmann (Wernauer Kaplaneihaus; Kaplan 1772–1802; vgl. 904a, Günter<br />

1939: 66 u. Eberl 1978: S. 408 (Eintrag ist zu ergänzen))<br />

15 Kanzleihaus<br />

4 StA Schelklingen A 112 Bevölkerungslisten 1801 und 1804. Die Liste von 1804 ediert bei Lederer 1978.<br />

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