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Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...

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<strong>Die</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>.<br />

mehr als dreimal so hoch wie die der Migranten, die zwischen 1880 und 1920 den<br />

Atlantik überquert haben). Es gibt kaum Anzeichen für eine Abschwächung dieser<br />

Ströme. <strong>Die</strong> Zuwanderung in <strong>OECD</strong>-Länder beschleunigte sich sogar in den achtziger<br />

Jahren und Anfang der neunziger Jahre, und nach einer kurzzeitigen Verlangsamung<br />

gewinnt sie derzeit erneut an Tempo. So ist es nicht überraschend, dass die Ausländerund<br />

Migrantenbevölkerung zugenommen hat und angesichts <strong>des</strong> immer breiter werdenden<br />

Spektrums an Herkunftsländern heterogener wird.<br />

Teils infolge dieser Veränderungen, teils aber auch auf Grund umfassenderer wirtschaftlicher<br />

und technologischer Transformationen, sind die Familienstrukturen in den<br />

meisten <strong>Gesellschaft</strong>en einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. In den <strong>OECD</strong>-<br />

Ländern trat an die Stelle der traditionellen Kleinfamilie ein Mix aus alternativen<br />

Konstellationen – unverheiratete Paare, allein erziehende Elternteile, halbautonome<br />

Gemeinschaftsgebilde, homosexuelle Partnerschaften und – insbesondere bei den<br />

Migranten – Großfamilien. <strong>Die</strong> Struktur der privaten Haushalte hat sich dadurch erheblich<br />

verändert; so sind ganz unterschiedliche Formen von Haushalten wie Pilze aus<br />

dem Boden geschossen, und die Zahl der Einpersonenhaushalte ist auf spektakuläre<br />

Weise gestiegen. In so grundlegend verschiedenen Ländern, wie Algerien, Kuba,<br />

Niederlande, Peru, Spanien und Sri Lanka, hat der Anteil der berufstätigen Frauen seit<br />

den achtziger Jahren um die Hälfte zugenommen. Und parallel zu diesen Veränderungen<br />

innerhalb der <strong>Gesellschaft</strong>en entstand ein immer bunteres Kaleidoskop von<br />

Wertvorstellungen, Kulturen, Religionen und Glaubenssätzen. Besonders ausgeprägt in<br />

diesem Zusammenhang war in den <strong>OECD</strong>-Ländern das Umsichgreifen „postmoderner“<br />

Wertvorstellungen, bei denen nicht nur Lebensqualität und Toleranz einen größeren<br />

Stellenwert erlangen, sondern auch Selbstverwirklichung und individuelle Wertesysteme<br />

stärker in den Mittelpunkt rücken.<br />

<strong>Die</strong>sen heterogenen <strong>Gesellschaft</strong>sstrukturen steht in den Bereichen Wirtschaft,<br />

Technologie und Bildung eine ebenso dynamische Vielfalt gegenüber. Dank steigender<br />

Einkommen, breit fundierter technologischer Fortschritte, drastisch sinkender<br />

Beförderungskosten und expandierender internationaler Handels- und<br />

Investitionsbeziehungen hat sich das Waren- und <strong>Die</strong>nstleistungsangebot für die<br />

Konsumenten in vielen Teilen der Welt in den vergangenen fünfzig Jahren enorm vergrößert.<br />

Eine Vielzahl wissenschaftlicher und technologischer Durchbrüche hat das<br />

Spektrum der Möglichkeiten in Bereichen wie ärztliche Behandlung, Kommunikation,<br />

Information, Energie, Verkehr und Wohnen weit über das hinaus erweitert, was sich die<br />

meisten Menschen vor fünfzig Jahren überhaupt vorstellen konnten. Auch<br />

Freizeitaktivitäten und Selbstverwirklichung erleben in dem Maße eine Blüte, wie sich<br />

das Bildungsniveau erhöht und der Anteil der nicht mit Arbeit verbrachten Stunden<br />

an der gesamten Lebenszeit für viele Menschen steigt.<br />

10<br />

Mit dieser wachsenden Differenzierung innerhalb der <strong>Gesellschaft</strong>en gehen gleichzeitig<br />

aber auch eine Zunahme der Ungleichheiten sowie eine stärkere Fragmentierung<br />

<strong>OECD</strong> 2000

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