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Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...

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<strong>Die</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>.<br />

Infrastrukturen auf der anderen Seite erwachsen. Wie sich im letzten Jahrhundert sehr<br />

deutlich gezeigt hat, sind Märkte ohne entsprechende Regeln, Regulierungsinstanzen<br />

und gemeinsame Wertesysteme kaum funktionsfähig, geschweige denn in der Lage,<br />

das Potential der Wohlstandsschaffung voll zu erschließen. In dem Maße, wie die<br />

Herrschaft <strong>des</strong> Menschen über die Erde eine neue Dimension erreicht und sich die<br />

Mittel zur Überbrückung von Entfernungen auf spektakuläre Weise vervollkommnet<br />

haben, erlangen weltumspannende Fragen immer größere Bedeutung.<br />

Es wächst zunehmend die Einsicht, dass es in Fragen wie Wettbewerb,<br />

Verbrechensverhütung, Produktsicherheit, geistige Eigentumsrechte und andere<br />

Normen, die die Grundlagen <strong>des</strong> kommerziellen und nicht kommerziellen Austausches<br />

bilden, globaler Konzepte bedarf. Mit den Bemühungen, für diese Probleme eine Lösung<br />

zu finden, rücken die weltweite Durchsetzung der Regeln der Rechtsstaatlichkeit und die<br />

Achtung der Menschenrechte immer mehr in den Vordergrund. In der Tat schaffen die<br />

Ausweitung der marktwirtschaftlichen Aktivitäten und die beträchtliche Vertiefung der<br />

grenzüberschreitenden Interdependenz nicht nur Anreize für Toleranz und Offenheit, sondern<br />

lassen oft auch Rückschlüsse darauf zu, welche institutionellen Konzepte im<br />

Hinblick auf Dezentralisierung und Demokratie angemessen sind. Im wahrsten Sinne<br />

globale Institutionen dieser Art, die in der Lage sind, die Notwendigkeit lokaler und<br />

nationaler Unabhängigkeit mit der Verwirklichung weltumspannender Ziele in Einklang<br />

zu bringen, sind von wesentlicher Bedeutung für die Schaffung von Bedingungen, die<br />

der gesellschaftlichen Diversität förderlich sind und damit ein soli<strong>des</strong> Fundament für<br />

eine dynamische und tragfähige Zukunft bilden.<br />

28<br />

Damit ein solcher Pfad eingeschlagen werden kann, bedarf es einer starken<br />

Konvergenz der politischen Ziele hin zur Förderung größerer Freiheit, Diversität und<br />

Verantwortung – also einer Agenda der Nachhaltigkeit im weitgefassten Sinne. Es ist<br />

aber auch eine Konvergenz der allgemeinen Politikziele erforderlich, um in der öffentlichen<br />

Sphäre den notwendigen hohen Grad an Transparenz, Rechenschaftspflicht und<br />

Integrität zu verwirklichen. Was allerdings die Art der spezifischen politischen Rahmenbedingungen<br />

und Umsetzungsmodalitäten betrifft, so wird es zweifellos weltweit große<br />

Unterschiede geben. In den Ländern, die den Übergang zu einer globalen wissensbasierten<br />

Wirtschaft und <strong>Gesellschaft</strong> vollziehen, werden bestimmte Kompetenzen von<br />

der nationalstaatlichen auf die lokale, regionale oder internationale Ebene übergehen.<br />

In den meisten der Länder, in denen eine derartige Neuordnung stattfindet, sind die<br />

für eine effiziente Funktionsweise der Märkte erforderlichen rechtlichen, kulturellen und<br />

politischen Normen zumeist das Produkt einer langen Geschichte. Standen bisher traditionell<br />

Normensetzung, Rechtsstaatlichkeit, Grundbildung, transparente Märkte,<br />

soziale Min<strong>des</strong>tabsicherung, der Zugang zur Gesundheitsversorgung usw. im<br />

Mittelpunkt der staatlichen Tätigkeit, so könnte dies nunmehr durch die Konzentration<br />

auf neue Herausforderungen und die Suche nach neuen Methoden zur Schaffung <strong>des</strong>sen,<br />

was Lubbers et al. ein tragfähiges gesellschaftliches Fundament nennen, abgelöst<br />

werden.<br />

<strong>OECD</strong> 2000

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