Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...
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<strong>Die</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>.<br />
gab es in einer Anzahl von Entwicklungsländern schnelles wirtschaftliches Wachstum.<br />
Neue Technologien haben ihren Platz gefunden, und es gab beträchtliche Fortschritte<br />
in den Fähigkeitsniveaus. <strong>Die</strong>s hat eine Situation geschaffen, in der eine riesige globale<br />
Arbeiterschaft in der Welt der Entwicklungsländer nun zu viel geringeren Lohnkosten<br />
vieles von der Arbeit in der verarbeitenden Wirtschaft übernehmen kann, die bisher<br />
auf die fortgeschrittenen Länder beschränkt war. <strong>Die</strong> fortgeschrittene Welt führt nun billige,<br />
aber anspruchsvolle gewerbliche Güter und Computer-Software oder -Hardware aus<br />
Indien und Ostasien ein. Entsprechend gab es im Westen dramatische Einbußen an<br />
Arbeitsmöglichkeiten für Beschäftigte in verarbeitenden und anderen<br />
Produktionszweigen.<br />
In fortgeschrittenen Ländern und anderswo ist der Erwerb alternativer, praktisch<br />
anwendbarer Fähigkeiten, für die genügend örtliche Nachfrage bei höheren Löhnen<br />
besteht, notwendig, um diese Arbeitslosigkeit abzubauen. Angesichts der institutionellen<br />
und kulturellen Gegebenheiten der fortgeschrittenen Welt ist es nicht möglich,<br />
mit neu industrialisierten Ländern bezüglich niedrigerer Kosten zu konkurrieren. Statt<br />
<strong>des</strong>sen muss die Strategie sein, sich auf wissensintensive, hochqualifizierte Güter und<br />
<strong>Die</strong>nste zu konzentrieren. Bei dieser Herangehensweise gibt es für die fortgeschrittenen<br />
Länder im Westen keinen anderen Weg, als die massive und stetige Investition in<br />
Ausbildung und Training.<br />
<strong>Die</strong> zunehmende relative Bedeutung <strong>des</strong> Wissensarbeiters hat wichtige potenzielle<br />
Auswirkungen auf die künftige Einkommensverteilung, wie schon in der Vergangenheit.<br />
Einkommensunterschiede haben sich seit 1970 in vielen Ländern ausgeweitet, am<br />
meisten in Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Während institutionelle, politische<br />
und andere Veränderungen die Einkommensverteilung sichtbar beeinflusst<br />
haben, gibt es auch umfangreiches Beweismaterial dafür, dass wachsende Unterschiede<br />
in den Fähigkeiten und steigende relative Löhne für Facharbeiter eine bedeutende<br />
Antriebskraft <strong>des</strong> Wandels darstellen (Gottschalk, 1997; Johnson, 1997; Topel, 1997;<br />
Wood, 1994).<br />
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Ein Problem ist das Kappen der Verbindung zwischen wachsender Wissensintensität<br />
auf der einen, und zunehmender finanzieller und sozialer Ungleichheit auf der anderen<br />
Seite. Unabhängig davon, welche ergänzenden Maßnahmen eingesetzt werden, würde<br />
die einzige gewichtige und dauerhafte Strategie notwendig umfangreiche Investitionen<br />
in Ausbildung und Lernen erfordern, um den Zugang zu Wissen zu verbreiten, und das<br />
relative und absolute Angebot befähigter und ausgebildeter Arbeitskräfte zu steigern.<br />
Angesichts schneller und dramatischer globaler und technologischer Veränderungen sind<br />
massive Erhöhungen effektiver Ausgaben für Ausbildung und Training erforderlich, um<br />
Arbeitslosigkeit ebenso wie Ungleichheit zu verringern. Länder, die auf diesem Weg<br />
weitergekommen sind als andere, vor allem Deutschland, haben seit den 1970er Jahren<br />
keinen so bedeutenden Anstieg der Einkommensungleichheit festgestellt, und sind<br />
seither besser im Stand, Arbeitnehmer mit geringeren Fähigkeiten zu trainieren und an<br />
<strong>OECD</strong> 2000