Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...
Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...
Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Die</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>.<br />
Unbeweglichkeit der Regierungsausgaben. In Großbritannien flossen drei Viertel der<br />
öffentlichen Ausgaben von 1990 Aufgaben zu, deren Ausführung schon vor 1945<br />
beschlossen worden war, und als Thatcher damals ihr Amt aufgab, wurden neun von zehn<br />
englischen Pfund ihrer Regierungsausgaben für Vorhaben verwendet, die vor ihrem<br />
Machtantritt beschlossen worden waren.<br />
Nunmehr stellen sich jedoch viele Regierungen um und organisieren sich neu, um<br />
besser bereitzustellen, was ihre Wähler wünschen. Einige ihrer Reformen sind dazu<br />
bestimmt, die Tendenz öffentlicher Einrichtungen zu vermindern, vorrangig ihre eigenen<br />
Interessen zu verfolgen. Manche haben den Zweck, öffentliche Ausgaben effizienter<br />
zu machen. Manche verkleinern die Regierung wirklich auf eine überschaubare Größe<br />
(es gibt derzeit ungefähr 200 Staaten, verglichen mit 62 im Jahr 1914, und viel mehr<br />
Staaten mit starken Regionen). Manche haben mit Macht- und Rollenverteilung zu tun<br />
– besonders in Europa, wo sich die Zusammenarbeit in der Sozial- und<br />
Beschäftigungspolitik, Asylgewährung und Einwanderung, Kontrolle und Koordinierung<br />
der Wirtschaftspolitik, stetig weiterentwickelt hat. Und manche sind dazu bestimmt,<br />
eine bessere Handhabung von Vernetzungen und Formen horizontaler Organisation, statt<br />
der klassischen vertikal angeordneten Bürokratie, zu gewährleisten. Idealerweise helfen<br />
Reformen den <strong>Gesellschaft</strong>en, sich besser zu organisieren. Einige der<br />
Schlüsselelemente dieses Reformprogramms sind die folgenden:<br />
• Den Schwerpunkt öffentlicher Ausgaben zu verlagern, weg von den älteren<br />
Prioritäten der Lan<strong>des</strong>verteidigung, der Agrarwirtschaft, traditionellen Industrien<br />
und passiven Wohlfahrtssystemen, in denen die Wertschöpfung der Regierungen<br />
nicht mehr so groß ist, und in höherem Maß hin zu Ausbildung, Wissen, aktiver<br />
Sozialfürsorge, Verringerung der Kriminalität, Gemeinwohl, Infrastrukturen und<br />
neuen Industrien.<br />
• Sich deutlicher auf Ergebnisse zu konzentrieren (wie zum Beispiel bessere<br />
Ausbildung und niedrigere Kriminalität), und sie zurückzuverfolgen, um Lösungen<br />
zu finden und Ausgabenmittel zuzuweisen.<br />
• <strong>Die</strong> öffentlichen <strong>Die</strong>nststellen zu modernisieren, so dass sie mehr den<br />
Konsumentenwünschen entsprechen und transparenter werden – unter anderem,<br />
neue Technologien anwenden, damit ihre <strong>Die</strong>nste direkt über Telefon oder<br />
Internet geleistet werden können (mit integrierten Anschlüssen für das Publikum,<br />
um öffentliche <strong>Die</strong>nste in Anspruch zu nehmen, welche sich Lebenserfahrungen<br />
und Vorfällen anpassen, statt den Zweckvorstellungen der Verwaltung).<br />
170<br />
• Horizontale Strukturen zu verwenden (Verbindungen zwischen Regierungsstellen),<br />
neben den herkömmlichen vertikal aufgebauten, um sich mit komplexen<br />
Problemen wie der Umwelt, Familienpolitik und sozialer Ausgrenzung zu<br />
befassen.<br />
<strong>OECD</strong> 2000