Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...
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<strong>Die</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>.<br />
Politiker, Industrielle und Gelehrte arbeiten alle im Rahmen dieses immer größeren<br />
Internationalismus. Politiker nehmen es als selbstverständlich, dass sie ihre<br />
Tätigkeit innerhalb dieses Modells ausüben müssen. Industrielle planen auf dieser<br />
Basis. Gelehrte veröffentlichen ein Papier nach dem anderen zur Darlegung, wie<br />
Globalismus die Welt verändern wird, zum Besseren oder Schlechteren.<br />
Und dennoch kann man hinter diesem Vordergrund eine wachsende<br />
Unzufriedenheit mit dem Globalismus entdecken. Seine Auswirkung auf einzelne<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en, und auf Gruppen innerhalb einzelner <strong>Gesellschaft</strong>en, scheint nicht so<br />
unzweifelhaft positiv zu sein, wie man einst dachte. Wachsende soziale Ungleichheiten<br />
veranlassen viele Menschen innerhalb der Nationalstaaten, zu bestreiten, dass ihnen<br />
Internationalismus und Globalismus wirklich nützen. Eine wachsende Zweiteilung zwischen<br />
der Elite und dem Rest der Bevölkerung stellt den sozialen Zusammenhalt innerhalb<br />
vieler <strong>Gesellschaft</strong>en in Frage — einen Zusammenhalt, der das Fundament stabiler<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en war und weiterhin ist.<br />
<strong>Die</strong> Macht der großen multilateralen Unternehmen, die schlimme Folgen für einzelne<br />
Währungen hat, stellt die Grundfrage, wer wirklich das Sagen hat - wer die Welt<br />
regiert.<br />
Im Grunde scheint das politische System, das während der Zunahme <strong>des</strong><br />
Globalismus verfeinert wurde, seinen Schwung verloren zu haben. Viele der Probleme,<br />
denen eine große Mehrheit der Bevölkerung in den vom Globalismus erfassten Ländern<br />
ausgesetzt ist, werden vom System nicht angegangen - zumin<strong>des</strong>t nicht in den Augen<br />
der großen Mehrheit.<br />
Es scheint noch immer starke Unterstützung für Globalismus und<br />
Internationalismus zu geben, aber sie ist nicht so stark wie früher, und schwächt sich<br />
weiter ab. <strong>Die</strong> Politikverantwortlichen scheinen dies nicht zu bemerken.<br />
Allmählich kommt die folgende Vorstellung ins Bild:<br />
132<br />
• Eine Elite in den meisten Ländern, die in dem Sinne immer internationaler wird,<br />
dass ihre Verbrauchsstrukturen und ihre Kommunikations- und<br />
Informationskanäle immer internationaler sind, während die große Mehrheit der<br />
Bevölkerung innerhalb der Nationalstaaten es als schwierig empfindet, sich an diesen<br />
internationalen Zug anzuhängen. <strong>Die</strong>s bedeutet eine Zweiteilung innerhalb<br />
<strong>des</strong> Nationalstaats zwischen der internationalen Elite und der stärker national<br />
orientierten Mehrheit der Bevölkerung. Zwischen den beiden Gruppen gibt es<br />
keinen Dialog. <strong>Die</strong> Elite steht im Dialog mit der Elite in anderen Ländern. <strong>Die</strong><br />
Mehrheit steht im Dialog mit ihresgleichen. <strong>Die</strong> Elite ergötzt sich am<br />
Internationalismus, während die Bevölkerungsmehrheit sich und die Politiker zu<br />
fragen beginnt: “Was springt für uns dabei heraus?” Internationalismus versam-<br />
<strong>OECD</strong> 2000