Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...
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<strong>Die</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>.<br />
Erstens gibt es die Anwendung neuen Wissens durch Technologien der<br />
Gesundheitsfürsorge: insbesondere potenziell schnellen Fortschritt in der Fähigkeit<br />
medizinischer Wissenschaft, Krankheiten durch Rückgriff auf neues genetisches Wissen<br />
vorauszusehen, zu vermeiden, zu entdecken, zu behandeln und zu heilen, und neue<br />
Techniken, von der Einpflanzung von Apparaten in den Körper und der Medizin der<br />
Regeneration bis zu neuen Formen der Immunisierung.<br />
Das Zweite sind Organisationsinnovationen zur Eindämmung steigender Kosten und<br />
Verbesserung von Wirksamkeit und Reaktion. <strong>Die</strong>s mag die Anwendung systematischer<br />
Leitung und Kontrolle der Leistungsergebnisse von Gesundheitsdiensten in sich schließen<br />
(um die riesigen Unterschiede in der Wirksamkeit zu reduzieren, die in vielen<br />
Systemen zu finden sind); die Einführung stärkeren Wettbewerbs (wie dies schon zwischen<br />
Krankenvereinen in Deutschland und Versicherungsgruppen in den Niederlanden<br />
geschieht); den Gesundheitsdiensten mehr Raum zu geben, um sich in Verbindung mit<br />
anderen <strong>Die</strong>nsten (zum Beispiel für Kleinkinder) zu organisieren; und neue Formen<br />
von Krankheitslinderungs- und Pflegediensten. Der neue Direktdienst <strong>des</strong> NHS<br />
(National Health Service), der Zugang zu Gesundheitsberatung über Telefon und<br />
Internet, ebenso wie durch Besuchsstationen, ist ein gutes Beispiel grundlegender<br />
Organisationsinnovation.<br />
<strong>Die</strong> dritte Strategie besteht darin, auf meinungsstarre Verbraucher zu reagieren,<br />
indem man ihnen mehr Information, Auswahl, und Auskunft über die Leistung der<br />
Fürsorger bietet, anstatt demgegenüber passiv zu bleiben. In manchen Ländern mag die<br />
Reaktion auf Konsumdenken ein neues Gleichgewicht erfordern, zwischen allgemeiner<br />
Darbietung einer bestimmten Reihe von <strong>Die</strong>nstleistungen, orientiert an dem, was funktioniert,<br />
und einer Reihe nachrangiger <strong>Die</strong>nste, die in irgendeiner Form bezahlt werden<br />
müssen, und mehr unter Wettbewerbsbedingungen geleistet werden.<br />
Das Vierte sind Verhütungsstrategien, welche die Ursachen schlechter Gesundheit<br />
durch sich wandelnde Verhaltensweisen angehen (zum Beispiel die Diät, das Rauchen,<br />
oder Leibesübungen), eine gesunde Umgebung fördern, reine Luft und sauberes Wasser,<br />
Stressbehandlung, usw.<br />
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Das Fünfte bezieht sich auf die Förderung einer Tendenz zu größerer persönlicher<br />
Verantwortung für die physische Gesundheit. Im Mittelalter glaubte man, dass, während<br />
es eine öffentliche Verantwortung für den Zustand der menschlichen Seele gab – durch<br />
die Kirche –, die für den Körper Privatsache sei. <strong>Die</strong>se Haltung kehrte sich schon vor langer<br />
Zeit um, mit der Einrichtung öffentlicher Gesundheitsfürsorge und kollektiver<br />
Versicherungen, um die physische Gesundheit einerseits, und den Niedergang der organisierten<br />
Religion andererseits in den Griff zu bekommen. Aber eine nochmalige Umkehr<br />
mag vor der Tür stehen, mit einer großen Steigerung der Nachfrage nach und <strong>des</strong><br />
Angebots von <strong>Die</strong>nsten für geistige Gesundheit, und mit einem geschärfteren Sinn für<br />
persönliche Verantwortung bei physischer Gesundheit, der Lebensart, Diät, <strong>des</strong><br />
<strong>OECD</strong> 2000