Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...
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Auf dem Weg zum Globalismus: soziale Ursachen und soziale Wirkungen<br />
das Richtige ist. Und das Richtige ist, was in ihrem Interesse liegt, und in dem der<br />
<strong>Gesellschaft</strong> als Ganzes - zur gleichen Zeit. Der weitgefasste Begriff von Werten erscheint<br />
als Richtlinie für die <strong>Gesellschaft</strong> (Personen, Institutionen und Unternehmen). Nicht aus<br />
Büchern beziehen Menschen ihr Wissen, wie sie sich zu benehmen haben. Sie verlassen<br />
sich auf ihr Gewissen und die ihrer Mentalität eingeprägten Werte.<br />
Der abgeschlossene Nationalstaat stirbt aus. <strong>Die</strong>s bedeutet auch, dass der<br />
Nationalstaat als politische Infrastruktur tot und begraben ist. Wir werden herausgefordert,<br />
eine wirklich internationale oder globale institutionelle Einrichtung zu gestalten,<br />
welche die durch die Internationalisierung aufgebrachten Probleme, Möglichkeiten<br />
und Anforderungen behandeln kann.<br />
Und hier fangen die Probleme an. <strong>Die</strong> Nationalstaaten haben eine Infrastruktur<br />
geschaffen, die innerhalb der Industriegesellschaft und innerhalb <strong>des</strong> nationalen Rahmens<br />
funktionsfähig ist, ohne zu begreifen, was Internationalisierung wirklich bedeutet.<br />
<strong>Die</strong> gesellschaftlichen Strukturen sind immer noch überwiegend national. Jedoch<br />
entstehen nur sehr wenige Probleme, Gelegenheiten und Herausforderungen innerhalb<br />
<strong>des</strong> Nationalstaats. <strong>Die</strong> überwältigende Mehrheit kommt aus der äußeren Welt.<br />
So haben wir eine Spaltung zwischen der Infrastruktureinrichtung, die in erster<br />
Linie national ist, und der wirklichen Welt, die vorwiegend international ist. Kein<br />
Wunder, dass wir uns in “Sackgassen” verrennen!<br />
2. <strong>Die</strong> neuen Mitwirkenden an dem großen Spiel<br />
Während <strong>des</strong> Industriezeitalters beschränkte sich die politische und wirtschaftliche<br />
Infrastruktur allgemein gesagt auf den Nationalstaat. Einmal vorhanden, funktionierte<br />
sie gut genug, um die Entwicklung der Industriegesellschaft zu tragen. Im internationalen<br />
Rahmen war der Nationalstaat insofern der neue Star auf der Bühne als sein Ehrgeiz<br />
den Ton angab. Erst spät im Industriezeitalter begannen sich internationale<br />
Institutionen auszuformen, aber sie alle, mit Ausnahme einer einzigen - der<br />
Europäischen Union - hatten sehr geringen Einfluss.<br />
In dem Maß, in dem die Schaffung von Vermögen und <strong>des</strong>sen Verteilung vom nationalen<br />
auf den internationalen Schauplatz übertragen wird, geschieht das gleiche mit der<br />
politischen und wirtschaftlichen Infrastruktur, deren Ziel nun die Kontrolle dieses politischen<br />
Spiels ist. Der Mechanismus der Behandlung sozialer Probleme und Strukturen<br />
in unseren <strong>Gesellschaft</strong>en verliert seine Substanz, solange er auf nationaler Ebene<br />
funktioniert. Er muss sich anpassen und von der nationalen auf die internationale<br />
Ebene wechseln. So wird ein Mitspieler durch eine Reihe von Mitwirkenden ersetzt,<br />
die alle um einen Platz an der Sonne kämpfen.<br />
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<strong>OECD</strong> 2000