03.11.2013 Aufrufe

Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...

Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...

Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>.<br />

Fernsehen, ebenso wie durch Druckseiten (In Großbritannien ist die neue<br />

“University for Industry”, welche auf der Erfahrung der “Open University” aufbaut,<br />

ein gutes Beispiel einer neuen Form virtueller Bildungseinrichtung).<br />

Im Vorausblick treten vier Themen hervor.<br />

Das erste betrifft die Ausgewogenheit der Übernahme der Ausgaben für das<br />

Lernen. In vielen Teilen der Welt zahlen die Einzelnen mehr: durch Studentenanleihen,<br />

Unterrichtsgelder, und die Kosten von Computern, Internetgebühren und<br />

Büchern. <strong>Die</strong> Förderung höherer individueller Ausgaben für die Ausbildung hat klare<br />

Vorteile, aber dennoch bedeutet ein allzu offener Markt die Gefahr größerer<br />

Ungleichheit, soweit Privilegien von Generation zu Generation weitergegeben<br />

werden.<br />

Das zweite betrifft die Arbeitgeber. Ihre Investition in menschliche Fähigkeiten<br />

wurde schon immer durch das Trittbrettfahrer (“free-rider”) Problem gebremst, dass<br />

auch andere Arbeitgeber davon profitieren können. Manche Länder üben ständig starken<br />

Druck auf Unternehmer aus, zu investieren (Singapur und Frankreich sind gute<br />

Beispiele). Deutschland und Österreich sind weiterhin besonders erfolgreich bei der<br />

Übernahme junger Leute aus der Schule in die Arbeit, wegen der Stärke ihres Systems<br />

der Lehrlingsausbildung. Jedoch bleibt in offeneren und mehr dem Wettbewerb ausgesetzten<br />

Sektoren unklar, ob solche Modelle überleben können.<br />

Das dritte betrifft lebenslanges Lernen. Es ist banal geworden, dass künftige<br />

Erziehung und Ausbildung weniger eine einmalige Investition am Anfang <strong>des</strong><br />

Arbeitslebens verlangen, und mehr einen kontinuierlichen Prozess <strong>des</strong> Erwerbs neuer<br />

Fähigkeiten. Manche Länder, wie die Niederlande und Schweden, haben begonnen,<br />

einen eindrucksvollen Politikrahmen für lebenslanges Lernen einzurichten. Es hat klare<br />

Vorteile, den Menschen praktische Möglichkeiten zur Kreditaufnahme, und Zeit außerhalb<br />

der Arbeit einzuräumen, damit sie neue Fähigkeiten erwerben können. Jedoch<br />

waren bisher nur wenige Länder in der Lage, Ressourcen vom Hauptstrom <strong>des</strong><br />

Erziehungs- und Ausbildungssystems abzuzweigen, um dies zu erreichen.<br />

176<br />

Das vierte betrifft Gastarbeiter. <strong>Die</strong> Welt ist noch sehr weit entfernt von einem<br />

offenen Arbeitsmarkt. Allerdings haben manche Länder und Regionen ihre<br />

Gastarbeiterpolitik als ein Mittel benutzt, Wissen zu importieren. Silicon Valley zieht<br />

wirksam die Elite der Ausbildungssysteme in Indien, China und Europa an, um sein<br />

Wachstum anzukurbeln (und ein Drittel der Generaldirektoren sind Nichtamerikaner).<br />

<strong>Die</strong> UNDP hat errechnet, dass Indien, China, Südkorea und die Philippinen zwischen<br />

1972 und 1985 an die Vereinigten Staaten 145 000 wissenschaftlich ausgebildete<br />

Arbeiter verloren haben. In den meisten Ländern wird die Einwanderungspolitik<br />

nicht in die wirtschaftliche Strategie mit einbezogen. In Zukunft wird das wohl der<br />

Fall sein.<br />

<strong>OECD</strong> 2000

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!