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Die kreative Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - OECD Online ...

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<strong>Die</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Haupttriebkräfte<br />

Eine Beschreibung der Haupttriebkräfte muss mit der technologischen Innovation<br />

beginnen, hauptsächlich in der Informations- und Kommunikationstechnologie. IKT<br />

hat eine solche Wirkung auf Mobilität und Kommunikation, dass die<br />

“Technologierevolution” eine “gesellschaftliche Revolution” mit sich bringt, und einen<br />

entscheidenden Wechsel vom Industriekapitalismus zu einer nachindustriellen<br />

Auffassung (und Wirklichkeit) wirtschaftlicher Beziehungen. Alvin Toffler nannte dies<br />

schon vor über zwei Jahrzehnten die Dritte Welle.<br />

<strong>Die</strong> zweite Haupttriebkraft der Globalisierung, die auf den Erfolg der Technologie<br />

aufbaut, ist die Vorherrschaft einer neoliberalen Ideologie. Hier geht es um den<br />

Triumph der Marktideologie, die Verwirtschaftlichung <strong>des</strong> Lebens, Massenkonsum<br />

und Massenunterhaltung, Deregulierung, und so weiter. Es ist ein globaler<br />

ideologischer Durchbruch, in dem die Demokratie als ein Zwilling der Marktwirtschaft<br />

aufgefasst wird. Zusammen werden diese Zwillinge als Siegergruppe betrachtet.<br />

Natürlich gab es, und gibt es immer noch, eine sehr große Zahl wirtschaftlicher<br />

Wechselwirkungen zwischen technologischer und ideologischer Globalisierung. <strong>Die</strong>se<br />

gegenseitige Einwirkung hat zur Globalisierung der Wirtschaft und durch die Wirtschaft<br />

geführt. Wirtschaftliche Globalisierung wiederum ist zu einer in sich selbst wirkenden<br />

Kraft geworden (globale Finanzmärkte, Welthandel, Industriezusammenschlüsse, usw.).<br />

<strong>Die</strong> Wirklichkeit der Globalisierung kann man begreifen, indem man seine<br />

Aufmerksamkeit auf die beiden Haupttriebkräfte richtet. <strong>Die</strong> Vorherrschaft <strong>des</strong><br />

Neoliberalismus wurde besonders sichtbar und bekam eine neue Dimension nach<br />

dem Ende <strong>des</strong> kalten Krieges. Das Modell von “Marktfreiheit und Demokratie” gewann<br />

an Überzeugungskraft durch den Zusammenbruch <strong>des</strong> “Reichs <strong>des</strong> Bösen”. Der Fall<br />

der Berliner Mauer schien vielen der lang erwartete Endsieg der westlichen<br />

Siegergruppe zu sein. Jedoch hatte die Popularität <strong>des</strong> Thatcherismus und der<br />

Reaganomics schon vorher begonnen, während die Verwirtschaftlichung <strong>des</strong> Lebens,<br />

fortgesetzte Individualisierung, Materialismus, aber auch die Probleme <strong>des</strong><br />

übermäßigen sozialdemokratischen “Wohlfahrtsstaats”, bereits in den frühen<br />

Siebziger Jahren anfingen. In diesem Licht war der Zusammenbruch <strong>des</strong><br />

Kommunismus einerseits eine Konsequenz <strong>des</strong> Erfolgs <strong>des</strong> Neoliberalismus.<br />

Andererseits trug er zum Sieg <strong>des</strong> Neoliberalismus bei, da dieser Zusammenbruch<br />

klarstellte – besonders für die Entwicklungsländer –, dass dem kommunistischen<br />

Block die technologischen und schöpferischen Fähigkeiten <strong>des</strong> Westens fehlten.<br />

204<br />

Obgleich die Vorherrschaft <strong>des</strong> Neoliberalismus als Triebkraft hinter der<br />

Globalisierung betrachtet werden kann, kann man nicht behaupten, dass alle Folgen<br />

der Globalisierung von ihren Betreibern erwünscht oder auch nur vorhergesehen<br />

wurden. Neoliberalismus ist zum Beispiel ein auf dem Begriff <strong>des</strong> Nationalstaats<br />

<strong>OECD</strong> 2000

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