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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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NEWS<br />

Offene Operation zur Therapie<br />

des „jumper’s knee“:<br />

Abb. 6<br />

Abb. 7<br />

Abb. 6:<br />

Resektion des verdickten<br />

Peritendineums<br />

Abb. 7:<br />

Exzision des degenerativen Herdes;<br />

kleines Bild: Resektat<br />

Abb. 8:<br />

Resektion des unteren<br />

Patellapoles<br />

Abb. 9:<br />

Multiple longitudinale Inzisionen<br />

in Faserrichtung<br />

Abb. 8<br />

Abb. 9<br />

dar. In der Akutphase des Schmerzes kann die<br />

Ruhigstellung, ggf. auch im Oberschenkelr<strong>und</strong>gips,<br />

indiziert sein. Eine konsequente<br />

mindestens sechswöchige Sportpause ist in<br />

jedem Fall unerlässlich. Die systemische Gabe<br />

von nichtsteroidalen Antiphlogistika wird<br />

ebenfalls empfohlen [15]. In einer randomisierten<br />

<strong>und</strong> placebokontrollierten Studie<br />

konnte gezeigt werden, dass die ultraschallgestützte,<br />

peritendinöse Infiltration von<br />

Kortison sowohl die Schmerzsymptomatik als<br />

auch die Dicke der Sehne vermindert [16].<br />

Krankengymnastik wird zur Dehnung <strong>und</strong><br />

ekzentrischen Beübung der Quadricepsmuskulatur<br />

eingesetzt [22, 40]. Die Elemente der<br />

physikalischen Therapie sind einzeln oder in<br />

den verschiedensten Kombinationen möglich.<br />

Auf der Basis der klinischen Erfahrung<br />

werden Friktionsmassagen <strong>und</strong> Elektrostimulation<br />

angewendet [15]. Neben dem Ultraschall<br />

zählt auch die Hyperthermie zu den<br />

erfolgreichen Verfahren [19]. In den letzten<br />

Jahren hielt auch die extracorporelle Stoßwellentherapie<br />

Einzug in das Behandlungsregime<br />

des „jumper’s knee“ [28]. Unter dem<br />

Gesichtspunkt der evidenzbasierten Beurteilung<br />

ist die Iontophorese eine sinnvolle Ergänzung<br />

der traditionellen Physiotherapie<br />

[9].<br />

Nachdem der Dauerschmerz auch in Ruhe abgeklungen<br />

ist, kann der Patient mit dem Belastungsaufbau<br />

beginnen, <strong>und</strong> zwar mit<br />

einem adäquaten Aufwärmtraining bei Dehnung<br />

der Muskulatur der unteren Extremitäten<br />

[15] <strong>und</strong> der krankengymnastischen, ekzentrischen<br />

Kräftigung der Kniegelenksextensoren.<br />

Empfohlen wird zunächst auch die<br />

Aufnahme eines moderaten Trainings ohne<br />

Sprünge (Schwimmen, Radfahren, leichtes<br />

Joggen auf weichem Untergr<strong>und</strong>), bevor die<br />

sportartspezifische Belastung wieder aufgenommen<br />

wird [15].<br />

Chirurgische Therapie<br />

Die chirurgische Therapie des „jumper’s knee“<br />

stellt die ultima ratio bei Patienten mit Grad 3<br />

(s.o.) <strong>und</strong> nach einem langfristigen, frustranen<br />

konservativen Therapieversuch dar.<br />

Zwischen 8 <strong>und</strong> 42% der Patienten mit einem<br />

„jumper’s knee“ benötigen im Langzeitverlauf<br />

eine chirurgische Therapie [1, 13]. Die dargestellte<br />

Bildserie zeigt die Techniken, die sich<br />

am häufigsten in der Literatur finden [1, 6, 21,<br />

31, 37] <strong>und</strong> die zugleich nach Erfahrung der<br />

Autoren gute Ergebnisse lieferten:<br />

1. Resektion des Peritendineums (Abb. 6),<br />

2. Exzision des Degenerationsherdes (Abb. 7),<br />

3. Desinsertion des unteren Patellapoles<br />

(Abb. 8),<br />

4. Längsinzisionen im Faserverlauf (Tendoplastik)<br />

(Abb. 9).<br />

Die Erfolgsquoten der chirurgischen Therapie<br />

variieren zwischen 70 <strong>und</strong> 93% guter <strong>und</strong><br />

sehr guter Ergebnisse [1, 6, 21, 31, 37].<br />

Darüberhinaus konnte die chirurgische Therapie<br />

bereits erfolgreich endoskopisch durchgeführt<br />

werden [6, 38]. Dabei wird das Zentrum<br />

des Herdes mit einer Punktionskanüle markiert,<br />

die man anschließend bei der notwendigen<br />

Teilresektion des Hoffa’schen Fettkörpers<br />

mit dem Arthroskop sucht. Nach Johnson<br />

reicht die Resektion des in diesen Fällen meist<br />

osteophytär ausgezogenen Patellaunterpols<br />

mit einer Fräse, wobei gleichzeitig ein partielles<br />

Release der tiefen, zentralen Fasern der Pa-<br />

➔<br />

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