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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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<strong>Fachbeiträge</strong><br />

Wie sicher ist die arthroskopische<br />

Rotatorenmanschettennaht?<br />

Eine prospektive MRT - Untersuchung<br />

von Dennis Liem, Petra Magosch, Sven Lichtenberg<br />

<strong>und</strong> Peter Habermeyer<br />

Die Sehnennaht in arthroskopischer Technik entwickelt sich immer mehr zur Standardtherapie<br />

der Rotatorenmanschettenruptur. Während gute klinische Ergebnisse<br />

dieser Technik vorliegen, fehlen jedoch Erkenntnisse zur postoperativen Integrität der<br />

rekonstruierten Sehne <strong>und</strong> zum Einfluss von möglichen Re-Rupturen auf das klinische<br />

Ergebnis. Zur Klärung der Re-Rupturrate wurden in einer prospektiven Untersuchung<br />

32 Patienten mindestens 2 Jahre nach arthroskopischer Rotatorenmanschettennaht<br />

klinisch <strong>und</strong> kernspintomografisch nachuntersucht.<br />

In den letzten Jahren ist es zu einer Umstellung<br />

bei der Behandlung von Rotatorenmanschettenrupturen<br />

von der offenen auf die<br />

arthroskopische Technik gekommen. Durch<br />

die zunehmende Erfahrung der Operateure<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung von speziellen arthroskopischen<br />

Instrumenten können nun auch<br />

ausgedehnte Rupturen rein arthroskopisch<br />

versorgt werden. Die arthroskopische Rekonstruktion<br />

der Rotatorenmanschette ist ein<br />

technisch anspruchsvolles Verfahren, welches<br />

viel Übung vom Operateur verlangt. Bei entsprechender<br />

Beherrschung bietet diese Technik<br />

dann aber eine Reihe von Vorteilen gegenüber<br />

der klassischen offenen oder der so genannten<br />

mini open-Technik:<br />

Schonung des M. deltoideus<br />

Bei der klassischen offenen Technik muss für<br />

die Akromioplastik der Vorderrand des M. deltoideus<br />

abgelöst werden. Dies führt, neben<br />

der seltenen Komplikation der Deltoidinsuffizienz,<br />

zu einer verlängerten Rehabilitationsdauer,<br />

da neben der Heilung der Rotatorenmanschette<br />

auch die Heilung des Deltoideus<br />

abgewartet werden muss.<br />

Diagnostische Arthroskopie<br />

Durch die diagnostische Arthroskopie können<br />

potenzielle intraartikuläre Begleitschäden<br />

der Schulter, wie z.B. Läsionen der langen<br />

Bicepssehne oder des Bicepssehnenankers<br />

(SLAP-Komplex), diagnostiziert <strong>und</strong> therapiert<br />

werden. Außerdem erleichtert die arthroskopische<br />

Technik das Release (Lösen von<br />

Verwachsungen) der zu rekonstruierenden<br />

Sehne.<br />

Erleichterung der postoperativen<br />

Rehabilitation<br />

Die arthroskopische Technik bietet in der<br />

Regel eine schnellere postoperative Erholung<br />

mit geringeren Schmerzen für den Patienten<br />

sowie eine zügigere Einleitung der Rehabilitationsphase.<br />

Es finden sich auch Hinweise in<br />

der Literatur, dass eine postoperative frozen<br />

shoulder seltener vorkommt.<br />

Untersuchung der Re-Rupturrate:<br />

Von Langzeitstudien über die offene Rekonstruktion<br />

von Rotatorenmanschettenrupturen<br />

ist bekannt, dass ein Teil der rekonstruierten<br />

Sehnen im Langzeitverlauf wieder reißt.<br />

Dieser Anteil wird in der Literatur mit 30 bis<br />

40% angegeben, wobei die klinischen Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> die Patientenzufriedenheit trotzdem<br />

gut sind.<br />

Die durchgeführte Studie soll nun Aufschluss<br />

über die Re-Rupturrate <strong>und</strong> deren Einfluss auf<br />

das klinische Ergebnis nach Versorgung von<br />

Rotatorenmanschettenrupturen in arthroskopischer<br />

Technik geben.<br />

Wir untersuchten insgesamt 32 Patienten<br />

mindestens zwei Jahre nach arthroskopischer<br />

Rotatorenmanschettenrekonstruktion. Dabei<br />

wurden die Patienten nicht nur einer ausführlichen<br />

Anamnese <strong>und</strong> einer klinischen Untersuchung<br />

unterzogen, sondern auch einer<br />

Kernspintomografie (MRT) der operierten<br />

Schulter. Dadurch war eine nicht invasive Beurteilung<br />

der Schulter ohne Schmerzen oder<br />

Strahlenbelastung möglich. Zur Beurteilung<br />

der klinischen Schulterfunktion wurde der<br />

Constant Score angewandt, der die Parameter<br />

Schmerz, Aktivitäten des täglichen Lebens,<br />

Beweglichkeit <strong>und</strong> Kraft misst.<br />

Ergebnisse<br />

Es wurden 18 Männer <strong>und</strong> 14 Frauen im Alter<br />

zwischen 47 <strong>und</strong> 69 Jahren (Durchschnittsalter<br />

60,3 Jahre) untersucht.<br />

Insgesamt konnte bei den Patienten eine signifikante<br />

Verbesserung aller Einzelparameter<br />

erreicht werden:<br />

● Schmerz von 5,8 auf 14,2;<br />

● Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) von<br />

10,6 auf 19,5;<br />

● Beweglichkeit von 30,1 auf 39,0 <strong>und</strong><br />

● Kraft von 6,7 auf 12,9.<br />

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